Wenn jetzt der Berliner Senat die schon angebrachten Schlösser wieder entfernen möchte, bietet sich doch geradezu eine Zusammenarbeit mit den Lockpickern an. Dabei wird sogar der romantische Hintergrund gewahrt, denn wer sonst hält so ein Schloss in Ehren und erneuert symbolträchtig immer wieder den Akt der Schliessung? Jedenfalls ist das für die Schlösser und ihren liebevollen Hintergrund garantiert besser, als auf dem Schrottplatz zu landen.
Eine offizielle Verlautbarung des Senats könnte also lauten: "Liebe Liebende, es ist zwar verboten, irgendwo solche Schlösser zu befestigen, aber Ihr könnt Euch sicher sein, falls Ihr es trotzdem getan habt und Euer Schloss eines Tages nicht mehr da sein sollte, wo Ihr es hingehängt habt, dann befindet es sich in wohlmeinenden Händen, die Euren Schwur immer aufs neue besiegeln, indem es nach kurzzeitiger Öffnnung auch wieder geschlossen wird. Lasst Euch dadurch ermutigen, bei kleinen Krisen darauf zu vertrauen, dass auch wieder zusammenwachsen kann, was zusammen gehört."
Alle sind froh. Der Senat, weil er keine Arbeitszeit für die Entfernung bezahlen muss, die Lockpicker, weil sie es dürfen und die Verursacher, weil ihr Symbol nicht im Müll landet.
Die berliner Sportgruppen des SSDeV können das ja mal ausarbeiten und dem Senat vorschlagen.
Nur den Fischen ist damit nicht geholfen.
Besser schweigen und als Narr erscheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.
-Abraham Lincoln

