Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

In diesem Bereich geht es um Schlagschlüssel/Bumpkeys

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Retak
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Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von Retak »

Wirklich sicher gegen Schlagen sind nur Zylinder mit einteiligen Sperrteilen, bei denen keine Lücke durch den Schlagimpuls erzeugt werden kann(zB. IKON WSW, EVVA 3KS etc.).
Es hat schon verschiedene Versuche gegeben, das Schlagen abzuwehren, das kann man bis in die dreissiger Jahre zurückverfolgen(IKON). Neben den gängigen Methoden, wie verschieden weit in den Schlüsselkanal ragende Kernstifte, mehrteilige Gehäusestifte, "Klemmstifte"mit besonders starken Federn ua. gab es auch schon sehr kuriose Vorschläge wie zB. die Verwendung eines besonders zähen Schmiermittels zur Dämpfung der Schlagimpulse.
Wirklich "unpickbar" ist vermutlich kein mechanischer Zylinder, der Abloy-Protec sowie EVVA MCS dürfte diesem Wunsch aber sehr nahe kommen.

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boianka
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Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von boianka »

Retak hat geschrieben: Wirklich "unpickbar" ist vermutlich kein mechanischer Zylinder, der Abloy-Protec sowie EVVA MCS dürfte diesem Wunsch aber sehr nahe kommen.
Tschuldigung wenn ich mal wieder ganz plond frage . . .
Wenn ich das richtig verstanden habe, mit den Magnetzylindern, dann besteht die Pickproblematik darin, daß an der Magnetstelle ich nix runterdrücken kann, weil keine Federn dafür sorgen, daß ich mit der Stifthöhe spielen kann .

Nun hab ich irgendwo gelesen daß es wohl nicht klappt wenn man einen anderen Magneten versucht zu platzieren - warum eigentlich nicht ?

Wenn nix anderes passt, dann wenigstens ein freigeschnittener Rohling an dem nur noch der Magnet existiert (ich glaube der sitzt zylindertypisch immer über dem gleichen Stift weit im Zylinderinneren) und der Teil hinter dem Magnet (für den letzten Stift) .

Dann könnte man alle Stifte bis zum/incls. Magnet "normal" picken und den/die Stifte hinterm Magnet durch einen dünnen durch den Rohling geführten Draht (ähnlich Sputniksystem) . . . - (könnte man natürlich auch direkt `n Sputnik mit dem jeweiligen Magnetschlüsselrohling basteln).

Ist zugegeben `n bischen kompliziert, aber es geht ja um die "Erstbesteigung" und dann bietet man dem Falle das an . . . . . . oder er hat sowas längst . . .

Ach, ich werd noch berühmt mit meinen Ideen :wngn:

P.S. - ich sah grad im Zitat, daß Retak bewußt wohl, auf die Unpickbarkeitsfrage, "nahe daran" verwendete - der macht`s sicher längst auf dem Weg :no:
. . . aber bevor ich jetzt den Beitrag umesunst getippt hab, stell ich ihn trotzdem ein . . .

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Retak
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Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von Retak »

Der EVVA MCS ist kein simpler Zylinder mit magnetisch betätigten Stiften. Er hat 4 drehbare Magnetscheiben, von denen jede in eine von 8 möglichen Winkelpositionen gedreht werden muss, dies bewirken die entsprechend positionierten Scheibenmagnete im Schlüssel. In der richtigen Stellung geben die Drehmagnete eine Sperrleiste frei. Die Drehmagnete sind von aussen nicht zugänglich, sie werden nur mittels des von den Schlüsselmagneten ausgehenden Magnetfeldes bewegt. Man kann die Magnete zwar mit einer Sonde in Schwingungen versetzen und evtl. auch drehen, zum öffnen des Zylinders langt das aber nicht.
Zum Thema Abloy schau malhier .

kruemelmonster

Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von kruemelmonster »

@Retak: kleine Korrektur: MCS hat links und rechts je 4 Magnetrotoren, insgesamt also 8.
@Bernie: Wenn Du den Zylinder kopfüber hälst, läßt sich der Magnetstift "ganz normal" picken.

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Retak
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Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von Retak »

Bernie33 hat geschrieben:Wie soll ich einen Zylinder in der Türe umdrehen? :confused:
Also dann lässt er sich mit einem normalen Hook picken?

Danke für deine Antwort! :)

Gruß Bernie :)
Tür aushängen und "auf den Kopf" stellen. Dann lässte er sich ganz normal mit dem Hook picken. Du musst nur aufpassen, dass der Magnetstift(der ja keine Feder hat) nicht zu weit reingedrückt wird. Auf jeden Fall bekommt man so den Zylinder heil raus, wenn kein Schlüssel mehr da ist.
PS: Beim Gera 3500 soll es auch schon mit einem modifizierten Schlagschlüssel (mit eingesetztem Magneten) geklappt haben.

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Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von Crocheteur »

Dann hast DU UNS falsch verstanden :p ...

Wir picken hier aus Hobby . Wir öffnen Schlösser, aber (eigentlich) keine Türen . Von berechtigten Ausnahmen natürlich abgesehen :yes: .

Liebe Grüße, Crocheteur
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kruemelmonster

Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von kruemelmonster »

Wenn Du Dich ausgesperrt hast, sprich, die Türe hinter Dir zugefallen ist, nimmst Du Deine Türfallenöffnungskarte und machst wieder auf. Wenn Du Dir extra einen Magnetzylinder eingebaut hast, Pech gehabt - das ist der Preis für den erhöhten Pickschutz.

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KaiTheKey
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Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von KaiTheKey »

Mein Beitrag: den EVVA MCS-Decoder bauen, das Patent an Falle für Unsummen verkaufen und damit eine wahnsinns Party für die KOKSA-Community feiern!!!

Erst Idee: siehe Pic

edit: wenn man den Schaft nicht aus Stahl (wie auf meiner Zeichnung) sondern aus einem hochstrapazierfähigen Kunstoff herstellt, wird auch gleichzeitig die andere Seite der Zylinderrotoren mitgedreht. Das Ganze noch mit ein bißchen "Good Vibrations" ausgestattet - damit´s gut flutscht...

edit II: alternativ wäre natürlich eine Platine mit eingebauten Elektromagnet-Spulen ein totaler Bringer! Aber dazu fehlt mir dann echt das Wissen...
Wie sehen eigentlich die Pins an der Oberseite und Unterseite des schließkanals aus? Sind die zwangsgesteuert (wie beim DPI o.Ä.) oder haben die Luder auch Federn...

Ciao, Kai.
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gs33
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Re: Anti-Bump trotzdem mit Bump Key?

Beitrag von gs33 »

KaiTheKey hat geschrieben:Mein Beitrag: den EVVA MCS-Decoder bauen, das Patent an Falle für Unsummen verkaufen und damit eine wahnsinns Party für die KOKSA-Community feiern!!!

Erst Idee: siehe Pic

edit: wenn man den Schaft nicht aus Stahl (wie auf meiner Zeichnung) sondern aus einem hochstrapazierfähigen Kunstoff herstellt, wird auch gleichzeitig die andere Seite der Zylinderrotoren mitgedreht. Das Ganze noch mit ein bißchen "Good Vibrations" ausgestattet - damit´s gut flutscht...

edit II: alternativ wäre natürlich eine Platine mit eingebauten Elektromagnet-Spulen ein totaler Bringer! Aber dazu fehlt mir dann echt das Wissen...
Wie sehen eigentlich die Pins an der Oberseite und Unterseite des schließkanals aus? Sind die zwangsgesteuert (wie beim DPI o.Ä.) oder haben die Luder auch Federn...

Ciao, Kai.
Das wird auf keinen Fall funktionieren. Es gibt 8 unterschiedliche Möglichkeiten, wie ein Magnet im Magnetschlüssel codiert sein kann. Das heißt bei 4 Magneten 4096 Picks, die zum Öffnen notwendig wären. Die andere Alternative wäre noch, die Magnete zu teilen und zwei Gummibänder zu haben, die die Magnete rotieren lassen, eines für die linken Magneten und eines für die rechten. Dann bleiben immer noch 16777216 Möglichkeiten zum Ausprobieren. Denn nach jeder im Pick neu eingestellten Kombination muß erneut versucht werden, ob sich der Zylinderkern drehen läßt, oder nicht. Das ist unbedingt erforderlich, da sich die Magnete im Zylinder nicht mehr drehen, sobald der Kern unter Spannung steht.
Wenn auch hier gesagt wird, unpickbar gibt es nicht, so kann ich mir doch beim besten Willen nicht vorstellen, wie jemand ein Zeiss Ikon Magnetschloß picken will. Ich würde sagen, es ist nicht zu picken.

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