Nach langem hin und her Überlegen habe ich mich doch dafür entschieden, einen zweiten E-Pick anzufertigen. Die hauptsächlichen Gründe dafür sind folgende:
-Er sollte im Gegensatz zum Ersten noch deutlich kleiner und schmaler werden, obwohl der Erste schon deutlich kleiner ist als sein Vorbild von Wendt
-Der Schalter sollte schön weit vorne liegen, wegen des besseren Gewichtausgleichs
-Die Einstellschraube sollte unten liegen, um eine besser Sicht auf die Nadel und den Schließkanal zu haben
-Natürlich auch der Spass am Basteln
Einige Tage mit vielen konstruktiven Ideen vergingen. Zwischenzeitlich hatte es sich dann endlich mal ergeben, dass ich einen schon lange angedachten Besuch bei einem Koksa-Mitglied durchführen konnte. Wir haben viel Ausgetauscht und unter vielen anderen seiner Dinge war ein umgebauter/verbesserter Southord E-Pick. Dieser Pick bot vom Grunde her schonmal viele Vorteile, weshalb ich mich für eine sehr ähnliche Konstruktion entschieden habe.
Gestern kam endlich der erwartete Bosch-IXO-Akkuschrauber (sehr günstig mit Getriebeschaden ersteigert), welcher mir nur noch zur Fertigstellung (Schutzplatine und Li-Ion-Akku, außerdem Ersatzmotor) fehlte. Er ist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe, alle geplanten Vorteile sind vorhanden und kräftig schlagen kann er auch
Eine Gesamtlänge von nur ~185mm (inkl. Nadelhalter, aber ohne Nadel) und ein Durchmesser von ~33mm finde ich verdammt klein, er passt in jede Tasche.... Auch der Schalter ist recht feinfühlig geworden und liegt schön weit vorne. Dank der unten platzierten Einstellschraube hat man auch eine sehr schöne Sicht von hinten auf den Arbeitsbereich... Hier mal mit meinem Ersten (natürlich der Größere) im Vergleich zu einer Bierflasche (nein, es war alkoholfreies Weizen!
) und einem Cutter:
Die Breite mal mit einem Feuerzeug:
Die Teile sind alle noch nicht poliert, sodass teilw. kleinere Kratzer zu sehen sind. Kommt aber noch
Die Front:
Der Kopf ist dem Southord recht ähnlich nachempfunden, die Feder ist sogar für Southord E-Picks. Da konnte ich mir die Biegerei sparen...
Der Schlagarm ist aus einer ziemlich harten Aluminiumlegierung gefertigt. Ein Lager für die Achse und Eins fürs Exzenter sind darin/daran verbaut. An der Anschlagstelle der Stellschraube (Schlagweiten-Einstellung) ist ein Stück VA-Blech eingearbeitet. Die Einstellschraube wird natürlich noch gegen eine schönere und praktikable Ersetzt, diese hatte ich noch in einer Kramkiste und habe sie erstmal vorerst genommen...
Wer sich schon gefragt hat, warum dieser Pick 1mm im Durchmesser breiter ist, als der Originale, bekommt jetzt die Antwort. Im Original ist ein nur 24,4mm breiter Motor drin, welcher in seiner Leistungsklasse nicht sehr leicht und günstig zu bekommen ist, habe auch nur einen Hersteller im fernen Ausland gefunden. Da ich noch einige 28mm Motoren in der nötigen Klasse hier habe und diese auch leichter/billiger nachzubekommen sind, wollte ich einen solchen verbaut haben. Es war möglich, den Pick nur 1mm breiter zu machen und trotzdem einen 28er Motor plus aufgesetztem Kontaktblech (Schalter) einzubauen.
Direkt hinter dem Motor befindet sich der hochstromfeste 1,3Ah-Li-Ionen-Akku mit seiner Schutzplatine. Ich kann nur Jedem zu einer Schutzplatine raten, denn zu tiefe Entladung schadet dem Akku erheblich, außerdem sollte ein Schutz gegen Überstrom/Kurzschluss vorhanden sein, da Lithiumzellen sonst brennen oder sogar explodieren können !!!
Die Schutzplatine aus dem IXO musste kräftig abspecken, sie sollte schließlich klein werden und problemlos hineinpassen. Der Ladezweig, die Drehrichtungsanzeige und die Drehrichtungsumschaltung mussten dran glauben, sodass jetzt nur noch der gewünschte Akku-Schutzkreis übrig geblieben ist. Eine viel schnellere, aber auch sichere Ladung übernimmt ein anderes Gerät (nächstes Bild). Beim verkleinern der Schutzplatine fiel auf, das die Leiterbahn, worauf der Leistungs-Transistor Kühlkörperseitig aufgelötet ist bis in die letzten möglichen Ecken ausgebreitet ist. Dies lässt ganz stark vermuten, dass er seine Wärme über die große Leiterbahn abführen soll. Aus diesem Grund habe ich einen Kabelschuh (besteht aus Kupfer und leitet deshalb gut die Wärme) mit Wärmeleitpaste auf den Transitor gesetzt und eine zuvor abgewinkelte Seite an den Kühlkörper gelötet. Dies müsste zur Wärmeabfuhr eigentlich deutlich ausreichen.
Die Ladung. Danke an Ingo für den Hinweis auf dieses tolle Gerät! -Graupner Li-Po Charger 4- Es läd den jeweiligen Li-Ion/Li-Po anhand eigener Messungen so schnell, wie es schonend möglich ist. Ich lade damit beide E-Picks und auch noch andere Li-Ion-Akkus versch. Anwendungen und bin sehr zufrieden. Es ist sehr günstig und recht qualitativ
Da es nur auf 12VDC läuft ist jedoch noch ein Netzteil für die Steckdose notwendig, welches laut Hersteller 5A liefern können soll. Nach eigenen Messungen bin ich aber nie über 2A gekommen. Mehr Strom dürfte eigentlich nur notwendig sein, wenn man mehrere hochstromfähige Zellen hoher Kapazität in Reihe laden möchte... Wie auf dem Bild zu sehen habe ich Ausgangsseitig einen Hohlstecker eingebaut, den ich in alle meine Li-ion-Geräte stecken kann. Eingangsseitig ist jetzt eine Hohlbuchse verbaut, da lassen sich das Netzteil (im Originalzustand), ein Zigarettenanzünder oder einen Leitung mit Klemmen (z.B. für einen transportierbaren kleinen Bleiakku) einstecken.
Vielleicht hilft dieser Beitrag dem Ein oder Anderen für einen Eigenbau oder eine Verbesserung...
Guten Rutsch wünsch ich euch,
Gruß
Casi
(uns Super Bilder!) In nicht allzuferner Zukunft möchte ich mir auch mal so ein schickes Gerät Bauen. Aber dürfte schwierig werden ohne Drehbank 
, hab die ganze Zeit auf deinen Thread gewartet xD .