E-pick selber bauen

In diesem Bereich geht es um Schlagschlüssel/Bumpkeys

Moderatoren: Retak, Crocheteur

r4ptor
Meister
Meister
Beiträge: 52
Registriert: 8. Mai 2011 22:17

E-pick selber bauen

Beitrag von r4ptor »

Hallo Leute,

ich hab einmal eine Frage an euch hier im Forum waren früher mal klasse Anleitungen zum Selbstbauen von Elektro-picks, richtig mit Bildern und allem was dazugehört. Was ist damit passiert warum wurden die heraus genommen ? Hat villeicht jemand von euch noch so eine, oder kann mir irgendwelche Tipps in der Richtung geben ??

mfG Manu
"Die Nichtzusammenarbeit mit dem Schlechten gehört ebenso zu unseren Pflichten wie die Zusammenarbeit mit dem Guten."

Mahatma Gandhi

Benutzeravatar
Z_CON
Eigentum
Eigentum
Beiträge: 1573
Registriert: 4. Apr 2010 19:03
Eigener Benutzer Titel: Privat

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von Z_CON »

Mit den richtigen Begriffen suchen und dann wird man fündig.

und einen wunderschönen Abend noch....

Benutzeravatar
MrMagicMadMax
No Reallife
No Reallife
Beiträge: 1480
Registriert: 24. Aug 2011 15:18
Wohnort: Karlsruhe
Kontaktdaten:

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von MrMagicMadMax »

Da gibt's noch einiges, z.B. das hier:
http://www.koksa.org/viewtopic.php?f=46 ... ste#p73283
http://www.koksa.org/viewtopic.php?f=46 ... %C3%BCrste
Du kannst auch die famose Forensuche benutzen.

Liebe Grüße MrMagicMadMax
Schlüssel? Was ist denn ein Schlüssel?

Benutzeravatar
Tante Erna
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 28
Registriert: 17. Feb 2012 11:00
Eigener Benutzer Titel: Grisu
Wohnort: Saarbrücken

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von Tante Erna »

Hallo,
falls Du ca. 2 Wochen warten kannst und es dich nicht stört, daß ich das Teil gnadenlos abgekupfert hab, dann kann ich die Details hierzu mal hier beschreiben. Etwas Aluminium, Modellbaumotor, Kugellager aus dem Modellbaubereich, Taster und zwei NC-Akku's, Kleinteile...
Materialkosten so ca. 30 €.
Allerdings wär ne kleine Drehbank auch von Nöten.




Bild
Zuletzt geändert von Tante Erna am 20. Feb 2012 17:13, insgesamt 2-mal geändert.
...wenn sonst nix mehr geht... Bild

Benutzeravatar
Tante Erna
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 28
Registriert: 17. Feb 2012 11:00
Eigener Benutzer Titel: Grisu
Wohnort: Saarbrücken

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von Tante Erna »

Bild

Entschuldige, hab da nen Fehler beim Verlinken gemacht. Hoffe der hier geht besser....
Zuletzt geändert von Tante Erna am 1. Mär 2012 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
...wenn sonst nix mehr geht... Bild

r4ptor
Meister
Meister
Beiträge: 52
Registriert: 8. Mai 2011 22:17

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von r4ptor »

Danke für eure Antworten

Ja das klingt super, ich hab es nicht eilig ich warte gespannt :)

Gruß Manu
"Die Nichtzusammenarbeit mit dem Schlechten gehört ebenso zu unseren Pflichten wie die Zusammenarbeit mit dem Guten."

Mahatma Gandhi

Benutzeravatar
Tante Erna
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 28
Registriert: 17. Feb 2012 11:00
Eigener Benutzer Titel: Grisu
Wohnort: Saarbrücken

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von Tante Erna »

Hallo,
bin jetzt mal dazu gekommen, das Teil zu zerlegen und zu vermessen.

Mein E-Pick besteht aus 2 Hauptteilen: Dem Griffstück, welches den Motor, die Akku's, den Taster und die Ladebuchse beinhaltet und dem Kopfteil.

Ich fang mal mit dem Griffstück an.

Das Gehäuse ist ein 176mm langes Aluminiumrohr 35mm x 5mm (Wandstärke), hat also einen Innendurchmesser von 25mm.
Außen hab ich es hinten und vorne bis zum Beginn der Rändelung auf 33mm abgedreht und zwischen den Rändelungen ebenfalls (jeweils 5mm breit).

Als Motor hab ich einen IGARASHI NN2738 genommen, dieser hat einen Außendurchmesser von 27,5mm und ist 38mm lang. Wellendurchmesser 2,3mm und hat im vorderen Lagerschild 2 Befestigungslöcher mit Innengewinde M3 und einem Abstand von 16mm zueinander. (gibt's zB. bei Conrad für unter 10€)

Zum Einbau dieses Motors muß das Griffrohr im vorderen Bereich auf 28mm ausgedreht werden (auf eine Länge von mind. 40mm). Wo der Motor endet hab ich das Loch zum Einbau des Tasters ausgefräst und eine Fläche gefräst, damit der Taster auch sauber aufsitzt (auf dem runden Rohr klappt das nicht).
Obwohl das recht aufwändig im Vergleich zum Einbau der runden Taster bei Kaufpicks ist, hab ich mich wegen der höheren mechanischen Stabilität hierzu durchgerungen. :laugh:
Im Anschluß an den Taster kommen 2 NC-Akkus Panasonic P-120 SCRJ, 1,2V, 1200 mAh, Durchmesser 22,5mm, Länge 34,5mm, mit Lötfahnen. Sicherlich gibt es mittlerweile andere, bessere Akku's, aber in meinem Teil hab ich halt diese verbaut.

Im hinteren Deckel sitzt eine 3,5mm Klinkenbuchse zum Laden der Akku's. Auf keinem der Bilder ist der hintere Deckel zu sehen, aber da gibt's ja nix weiter zu zeigen. Übrigens wird der hintere Deckel mit drei M3 Madenschrauben gehalten.

Der vordere Deckel ist abgebildet und die relevanten Sachen sind beschriftet. Übrigens hab ich den vorderen Deckel, an dem auch der Motor verschraubt ist, mit LOCTITE 243 ( ist eigentlich zur Schraubensicherung) ins Griffrohr geklebt (durch das Ausdrehen für den Motor und das Abdrehen auf 33mm außen bleibt hier nur noch eine Wandstärke von 2,5mm und da wird es für die Madenschrauben wie am hinteren Deckel eng).

Auf den Bildern erkennt man, worauf es ankommt:
Bild

Bild

Bild

Bild

Noch ein Wort zum Exzenter: dieser hat außen 6mm, ist 8mm lang und eine Bohrung für die Motorwelle von 2,3mm. Diese Bohrung sitzt 1mm außermittig, was die Exzentrität gewährleistet.

Zum Bohren hab ich das Teil auf der Drehbank im Dreibackenfutter gespannt und an einer Backe ein Blechstück von 1mm Dicke untergelegt.
Den fertigen Exzenter hab ich ebenfalls mit LOCTITE 243 auf die Motorwelle geklebt und die überstehende Motorwelle bündig mit dem Exzenter abgeschnitten.


Nun zum Kopfteil:

Das Kopfteil hab ich hauptsächlich aus einem Stück Aluminium Rundmaterial, Durchmesser 45mm und 60mm Länge gearbeitet.

Ansicht von links.
Man erkennt den Hebel, welcher die Picknadeln aufnimmt und das Klemmstück für die Picknadeln. Klemmung erfolgt über eine Schraube M3

Bild


Hier das Kopfteil von der Griffstückseite aus gezeigt.
Griffstück wurde vorher entfernt. Der ausgebaute Picknadelhebel mit dem montierten Kugellager, welches während der Betriebes über den Exzenter läuft ist links im Bild zu sehen, Der dünne Zapfen zwischen den Gewindestiften ist die Achse, um die sich der Picknadelhebel hin und her bewegt.

Bild


Hier der Picknadelhebel.
Hab das Teil einfach auf Millimeterpapier abgepaust. Die Maße sind hinreichend genau zu entnehmen. Wichtig ist, daß der Zapfen ganz rechts zylindrisch auf einen Durchmesser von 2mm gefeilt werden muß, da hierauf das oben gezeigte Kugellager aufgeklebt wird. Das Lager stammt aus dem Modellbaubereich: Außendurchmesser 6mm, innen 2mm, Breite 2,5mm (gibt's ua bei Conrad)
Man beachte, daß der Lagerzapfen in einem gewissen Winkel zur Längsachse des Hebels steht!

Bild


Kopfteil von unten.
Zu erkennen die Stellschraube M6, zum Verändern der Vorspannung der Rückholfeder, durch welche das Lager des Picknadelhebels mehr oder weniger fest an den Exzenter auf der Motorwelle gedrückt wird und
eine der beiden M4 Madenschrauben, welche das Kopfteil am Griffstück festklemmen.

Bild


Kopfteil von oben gesehen.
Ganz oben im Bild die Stellschraube M12x1 mit Kontermutter, durch welche der Hub des Picknadelhalters verändert werden kann. Dreht man die Schraube weit heraus, dann berührt das Lager am Ende des Picknadelhebels den Exzenter auf der Motorwelle beim Drehen auf dem gesamten Umfang, was einen großen Auschlag der Picknadel zur Folge hat.
Dreht man die Stellschraube hinein, dann drückt sie auf den oberen Nocken des Picknadelhalters, dieser gibt nach unten gegen den Druck der Rückholfeder nach und das Lager kann den Exzenter bei dessen Drehen nicht mehr auf dem ganzen Umfang berühren, was einen weniger starken Ausschlag der Picknadel zur Folge hat. Das Lager hebt sozusagen zeitweise vom Exzenter ab.
Gleichzeitig nimmt die Schlagfrequenz in gewissem Maße zu, da hierbei die Last am Motor abnimmt und somit die Drehzahl steigt.
In der Bohrung des Kopfstückes kann man mit etwas gutem Willen auch den besagten Nocken des Picknadelhalters erkennen.

Bild


Kopfteil von vorne:

Bild



Hier die Einzelteile des Elektropickkopfstückes.
Die beiden Messingunterlagscheiben sitzen zwischen Teil C und D und zwischen Teil B und D.
Bei der Montage werden die beiden Teile B und C so in Teil A eingeschraubt, daß der Picknadelhebel in der Mitte von Teil A liegt und möglichst kein seitliches Spiel aufweist. Allerdings darf er auch nicht festklemmen. Ist ein wenig Justierarbeit und man ahnt es sicherlich schon: Die teile B und C mit ihrem M8 Außengewinde werden mit LOCTITE 243 in dieser Position in Teil A festgeklebt.... :wall:

Bild


Und nun wohl fast das Wichtigste: Eine Zeichnung, oder besser eine Skizze mit den notwendigen Maßen zum Nachbauen. Hoffentlich sieht man es mir nach, wenn meine Darstellung nicht normgerecht ist, aber ist schon sehr sehr lange her, daß ich sowas machen mußte.... Denke man kann trotzdem erkennen, worauf es ankommt.

Bild

Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten!


Gruß Tante Erna
...wenn sonst nix mehr geht... Bild

Online
Benutzeravatar
toolix_d
Eigentum
Eigentum
Beiträge: 1772
Registriert: 26. Mär 2007 22:43
Wohnort: zu Hause

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von toolix_d »

Sauber !

Ist bei Euch (IngoIngo) in der Ecke ein Produktionsnest ?

Was sagtest Du noch machst Du beruflich ? - Sah bis jetzt nach Feuerwehr aus ...

Eine Frage habe ich zu Deiner Konstruktion :
Es sieht so aus, als würde das Kugellager des Schwingarms ziemlich schräg auf dem Excenter laufen - ist das Absicht ?

Und natürlich - wie funzt`s ?

Benutzeravatar
Tante Erna
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 28
Registriert: 17. Feb 2012 11:00
Eigener Benutzer Titel: Grisu
Wohnort: Saarbrücken

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von Tante Erna »

Hallo,
ich sagte nix dazu was ich beruflich mache.... :yes:

Da sich der Schwingarm während des Betriebes auf und ab bewegt ( Lager ist auf einer Kreisbahn um den Drehpunkt des Arms), steht das Lager immer irgendwann schräg zum Exzenter.
Durch den gezeigten Winkel bewegt sich der Schwingarm aber um den gleichen Weg nach oben und nach unten aus der Längsachse des E-Picks.
Ob das nun unbedingt ein Vorteil ist lass ich mal dahingestellt. Hab das Teil von einem Kaufpick abgeschaut.

Funktioniert absolut zufriedenstellend und genau so, wie ich es mir erwünscht hatte.
Komme auch gut mit dem Teil zurecht.

Gruß Tante Erna
...wenn sonst nix mehr geht... Bild

r4ptor
Meister
Meister
Beiträge: 52
Registriert: 8. Mai 2011 22:17

Re: E-pick selber bauen

Beitrag von r4ptor »

Hallo,

das ist ja der wahnsinn :D
Hut ab vor Leuten die technisch so hochbegabt sind. Leider reicht mein handwerkliches Geschick dafür nicht aus, zudem stehen mir die maschinellen Mittel dafür nicht zur Verfügung. Aber sieht echt spitze aus sag mal wie lang hast du für den Bau gebraucht ?

mfG Manu
"Die Nichtzusammenarbeit mit dem Schlechten gehört ebenso zu unseren Pflichten wie die Zusammenarbeit mit dem Guten."

Mahatma Gandhi

Antworten