Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

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Schlosser
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Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von Schlosser »

Hallo,

die Schraube, die das Schloß in meiner Tür fest hält, ist das Gewinde vom Vorgänger so weit abgenutzt, daß ich mit einem Schraubendreher vergebens dran drehe...

Gibt es da einen Weg, diese Schraube oder das Schloß heraus zu brechen? Den Türbeschlag könnte ich abnehmen, so daß das Schloß raus guckt.
Wie das Schloß allerdings abgebrochen werden kann ohne die Tür bzw. das Innenleben zu beschädigen, weiß ich nicht.

Immerhin möchte ich demnächst mein neues Schloß ohne Probleme einbauen können.

Gruß
Schlosser
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boianka
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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von boianka »

Schlosser hat geschrieben:die Schraube, die das Schloß in meiner Tür fest hält, ist das Gewinde vom Vorgänger so weit abgenutzt, daß ich mit einem Schraubendreher vergebens dran drehe...
Sicher das Gewinde ? (etwas ungewöhnlich) - Oder der Schlitz/Kreuzschlitz vom Schraubenkopf, so dass der Schraubendreher nicht mehr greifen kann ?

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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von fripa10 »

Mit "Schloß" meinst Du den Profilzylinder?

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dicey
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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von dicey »

Er meint bestimmt die Stulpschraube oder?
Rausbohren und Gewinde nachdrehen/bohren, andere Lösung sehe ich keine :(
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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von andreasschmunzel »

Es scheint die Stulpschraube gemeint zu sein.
Ich hatte mal, das die Schraube sich unendlich drehen lies und schon gedacht die sein abgebrochen aber da hatte Jemand dran rum gemurkst und die Schraube war nur eingesteckt :D .
Vielleicht reicht es auch bei diesem Schloss, die Beschläge abzuschrauben um den Zylinder (Das Zylindereingerichte) heraus zu bekommen. Vielleicht wird der nur von Beschlag und Holzkeilen, Kleber oder sonstwas gehalten :p .


Könnten wir nicht, bei den FAQ, Bilder rein Stellen, mit den üblichen Schlossbezeichnungen?
Beim Messerforum gibt es auch sowas, was sogar von "Erstfragern" benutzt wird :respekt: .

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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von fripa10 »

Mal angenommen es ist die Stulpschraube des Zylinders gemeint, so müßte der Zylinder schon sehr lange Zeit nicht ordentlich festgeschraubt im Einsteckschloß hin- und hergewackelt sein, um das Gewinde der Stulpschraube zu ruinieren. Diese Stulpschraube auszubohren, halte ich für kaum machbar. Ich würde es zunächst versuchen, irgendwie unter den Kopf der Schraube zu kommen um etwas Zug nach außen auszuüben und dabei dann die Schraube zu drehen, in der Hoffnung einen Gewindegang zu erwischen der noch greift und der Schraube wieder Antrieb gibt.

Sollte Plan A nicht funktionieren, bleibt nur den Zylinder nach Entfernen des Beschlags abzubrechen und die Reste und die Stulpschraube dann zu entnehmen.

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boianka
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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Diese Stulpschraube auszubohren, halte ich für kaum machbar.
Ist meist einfacher,als man denken könnte - habe ich schon oft gemacht !
die modernen Stulpschrauben sind oft recht weich und besitzen meistens einen Philipps Kreuzschlitz Gr. 2 - die Leute nehmen zum Eindrehen einen kleineren, oder einen falschen Schraubendreher, z. B. den für SPAX-Schrauben richtigen (Pozidrive Gr. 2) und schon ist der Kreutzschlitz für alle Zeiten ruiniert . . .
. . . und die Schraube lässt sich nicht mehr herausdrehen . . .

In diesem Falle braucht man 3 scharfe HSS-Bohrer, je einen in 2 mm; 5 mm und 2,5, oder alternativ 3 mm dick und eine rechts und links drehende Bohrmaschine .

Bei Kreuzschlitzschrauben zentrieren sich die Bohrer im Schraubenkopf selber - man muß beim Bohren lediglich darauf achten, dass der Bohrvorgang, möglichst gerade, entlang der Schraubenseele erfolgt .

Erster Bohrvorgang erfolgt im Rechtslauf ca. 1 cm tief in die Schraube .

Zweiter Bohrvorgang im Rechtslauf mit dem 5 mm Bohrer - man bohrt lediglich den Schraubensenkkopf weg - dieser rotiert nach kurzer Zeit lose mit dem Bohrer dann sollte man aufhören, weil die Spannung von der Schraube genommen wurde und der Drehwiderstand des Bohrers die Schraube tiefer in ihr Gewinde und damit in dem Schlosskasten verschwinden lässt . . .

Jetzt erleichtert ein wenig WD40, entlang der Schraube gesprüht, das weitere Geschehen

Beim dritten Bohrvorgang im Rechtslauf wird entweder ein 2,5 mm, oder ein 3 mm Bohrer verwendet .
Man bohrt ca. 5 mm tief dann fängt die Schraube an mit zu rotieren, dabei löst sie sich vom Innengewinde des Zylinders .
Sofort auf Linkslauf umschalten den Bohrer minimal verkanten (nicht zu viel, sonst bricht der Bohrer) und die "Begenung" mit der herausdrehen Schraube birgt Freude !

Mit dieser Methode brauche ich pro Schraube nur ein bis zwei Minuten, ohne das der Zylinder Schaden nimmt .

Sollte das Schraubengewinde wirklich im Zylindergewinde durchdrehen (extrem unwahrscheinlich), wird man nach Abschrauben des inneren Türbeschlags den Zylinder abbrechen müssen, alle anderen denkbaren Methoden halte ich für zu aufwendig .

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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von Schlosser »

boianka hat geschrieben:
Schlosser hat geschrieben:die Schraube, die das Schloß in meiner Tür fest hält, ist das Gewinde vom Vorgänger so weit abgenutzt, daß ich mit einem Schraubendreher vergebens dran drehe...
Sicher das Gewinde ? (etwas ungewöhnlich) - Oder der Schlitz/Kreuzschlitz vom Schraubenkopf, so dass der Schraubendreher nicht mehr greifen kann ?
Ja, meine den Kreuzschlitz, wo der Schraubendreher ran kommt. Der ist komplett ausgeleiert, daß der Schreubendreher nicht mehr greift...
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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von Schlosser »

boianka hat geschrieben:
fripa10 hat geschrieben:Diese Stulpschraube auszubohren, halte ich für kaum machbar.
Ist meist einfacher,als man denken könnte - habe ich schon oft gemacht !
die modernen Stulpschrauben sind oft recht weich und besitzen meistens einen Philipps Kreuzschlitz Gr. 2 - die Leute nehmen zum Eindrehen einen kleineren, oder einen falschen Schraubendreher, z. B. den für SPAX-Schrauben richtigen (Pozidrive Gr. 2) und schon ist der Kreutzschlitz für alle Zeiten ruiniert . . .
. . . und die Schraube lässt sich nicht mehr herausdrehen . . .

In diesem Falle braucht man 3 scharfe HSS-Bohrer, je einen in 2 mm; 5 mm und 2,5, oder alternativ 3 mm dick und eine rechts und links drehende Bohrmaschine .

Bei Kreuzschlitzschrauben zentrieren sich die Bohrer im Schraubenkopf selber - man muß beim Bohren lediglich darauf achten, dass der Bohrvorgang, möglichst gerade, entlang der Schraubenseele erfolgt .

Erster Bohrvorgang erfolgt im Rechtslauf ca. 1 cm tief in die Schraube .

Zweiter Bohrvorgang im Rechtslauf mit dem 5 mm Bohrer - man bohrt lediglich den Schraubensenkkopf weg - dieser rotiert nach kurzer Zeit lose mit dem Bohrer dann sollte man aufhören, weil die Spannung von der Schraube genommen wurde und der Drehwiderstand des Bohrers die Schraube tiefer in ihr Gewinde und damit in dem Schlosskasten verschwinden lässt . . .

Jetzt erleichtert ein wenig WD40, entlang der Schraube gesprüht, das weitere Geschehen

Beim dritten Bohrvorgang im Rechtslauf wird entweder ein 2,5 mm, oder ein 3 mm Bohrer verwendet .
Man bohrt ca. 5 mm tief dann fängt die Schraube an mit zu rotieren, dabei löst sie sich vom Innengewinde des Zylinders .
Sofort auf Linkslauf umschalten den Bohrer minimal verkanten (nicht zu viel, sonst bricht der Bohrer) und die "Begenung" mit der herausdrehen Schraube birgt Freude !

Mit dieser Methode brauche ich pro Schraube nur ein bis zwei Minuten, ohne das der Zylinder Schaden nimmt .

Sollte das Schraubengewinde wirklich im Zylindergewinde durchdrehen (extrem unwahrscheinlich), wird man nach Abschrauben des inneren Türbeschlags den Zylinder abbrechen müssen, alle anderen denkbaren Methoden halte ich für zu aufwendig .
Danke fü den Tip! Aber eine Bhrmaschine habe ich keine. Das Profilzylinder kann ruhig kaputt gehen, da er ausgetauscht wird. Nur die Tür muß heil bleiben. Denke, daß hier das Herausbrechen des Profilzylinders übrig bleibt...
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Re: Schraubgewinde für Schloß abgenutzt

Beitrag von Christian »

Also wenn der Kreuzschlitz „ausgenudelt“ ist, hatte ich meist erfolg wenn ich einen ganz guten (noch scharfkantigen) Bit neme, und ihn in mit einem Hammer in den Schlitz schlage. Duch die Schläge löst sich etwas spannung, und der Kreuzschlitz wird noch bischen „nachgeformt“ . Aber wenn es nicht hilft ist nur noch rettung mittels Bohrmaschine... Linksausdreher sind da ganz gut.
Aber ich hatte auch schon mehrfach das das Gewinde im Zylinder selbst kaputt ist, wo z.B. eine schon beschädigte Schraube in den Zylinder „reingewürgt“ wurde. Wenn der Zylinder kaputt gehen darf, dann einfach die Beschläge abbauen, und mit gefühlvoller Gewalt den Zylinder rausbrechen. Das Messing ist recht spröde und bricht sehr schnell. Und wenn man da nicht wie irre hantiert überleben selbst „Dünnblechschlösser“ diese Aktion.
Und nach dem ersten Profilzylinder den ich mittels Rohrzange ausgebaut hatte, weiß ich wie wichtig ein Schutzbeschlag ist, wenn die Türe sicher sein soll.
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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