Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Hier geht es um Tresor-, Zuhaltungs- und Elektronikschlösser
MartinHewitt

Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von MartinHewitt »

Piel hat geschrieben:
sWendt hat geschrieben:Hallo Leute, mir selber ist bisher kein Fall bekannt bei dem ein Krimineller einen Tresor mit einem Dialer geöffnet hat.
Ich glaube auch nicht dass solche Fälle groß veröffentlicht werden. Wenn keine Einbruchsspuren vorhanden sind stehst Du in der Beweispflicht dass tatsächlich etwas gestohlen worden ist, die Versicherung weigert sich dann den Schaden zu übernehmen.
Ich denke der Verschleiss sollte schon einen Brute-Force-Angriff anzeigen.

Piel
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Piel »

MartinHewitt hat geschrieben:
Piel hat geschrieben:
sWendt hat geschrieben:Hallo Leute, mir selber ist bisher kein Fall bekannt bei dem ein Krimineller einen Tresor mit einem Dialer geöffnet hat.
Ich glaube auch nicht dass solche Fälle groß veröffentlicht werden. Wenn keine Einbruchsspuren vorhanden sind stehst Du in der Beweispflicht dass tatsächlich etwas gestohlen worden ist, die Versicherung weigert sich dann den Schaden zu übernehmen.
Ich denke der Verschleiss sollte schon einen Brute-Force-Angriff anzeigen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass der Verschleiß bei einem ordentlichen Schloss signifikant hoch ist. Und selbst wenn, es gibt Menschen die jeden Tag ihren Tresor öffnen (teilweise sogar mehrfach) und es gibt welche die vier oder fünf Mal im Jahr den Tresor öffnen. Da müsste man ein Protokoll führen damit man der Versicherung beweisen kann dass der Verschleiß nicht selbst verursacht worden ist.

Ob Fälle von Einbrüchen veröffentlicht werden ist regional sehr unterschiedlich, und hängt auch teilweise vom Objekt selbst ab. Hier bei uns werden i.d.R. alle Einbrüche als Polizeimeldung veröffentlicht, selbst wenn im Kindergarten Süßigkeiten entwendet wurden gibt es am nächsten Tag eine Meldung dazu. Trotzdem gab es z.B. keine Meldung zu einem Einbruch in die Villa des Besitzers einer Inkassounternehmens. Ich habe durch Zufall vom Besitzer des Unternehmens davon Erfahren. Nur weil in den letzten Monaten nichts von einem Tresorklau in der Zeitung stand gehe ich daher nicht davon aus, dass auch tatsächlich kein Tresor in den letzten Monaten geknackt worden ist.

MartinHewitt

Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von MartinHewitt »

EN1300 testet die Zuverlässigkeit bei 10000 Öffnungen.
Ein 20-Jahre alter Tresor wurde täglich fünfmal geöffnet: 20*365*5=36500.
Ein Tresor wurde durchprobiert: So grob das zehnfache.

Also ich meine, dass jemand mit Erfahrung die 365000 Öffnungsversuche erkennen sollte und man sich nach 20 Jahren schwerer Nutzung und auch nach einem legalen Brute-Force-Offnen überlegen sollte, ob nicht der Einbau eines neuen Schlosses Sinn macht..

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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von boianka »

Piel hat geschrieben:Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass der Verschleiß bei einem ordentlichen Schloss signifikant hoch ist.
Bei so vielen Stunden Drehen ? - So sauber zentriert kann der Dialer (m.M.n) gar nicht eingestellt sein, um nicht meßbaren Verschleiß zu erzeugen . . .

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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Crocheteur »

Doch, nach einer Dialeröffnung sollte man ein frisches ZKS spendieren !

Liebe Grüße, Crocheteur
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fripa10
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von fripa10 »

Zumindest bei uns beschränkt sich die Tätigkeit der Polizei meist darauf, dem Geschädigten ein gelbes Formular auszustellen, damit er die Anzeigeerstattung nachweisen kann. Nach einem Diebstahl von meinem Grundstück waren die Polizisten - obwohl vor Ort erschienen - nicht einmal bereit mit hinters Haus zu gehen, um den Tatort zu besichtigen. Dabei waren da im feuchten Boden einwandfrei Schuhabdrücke des Täters vorhanden, aber die Herren waren nicht interessiert.

Einige Wochen später kam der übliche Brief von der StA, daß ein Täter nicht ermittelt werden konnte und das Verfahren eingestellt worden sei.

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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Dabei waren da im feuchten Boden einwandfrei Schuhabdrücke des Täters vorhanden, aber die Herren waren nicht interessiert.

Einige Wochen später kam der übliche Brief von der StA, daß ein Täter nicht ermittelt werden konnte und das Verfahren eingestellt worden sei.
Siehe

Piel
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Piel »

MartinHewitt hat geschrieben:EN1300 testet die Zuverlässigkeit bei 10000 Öffnungen.
Ein 20-Jahre alter Tresor wurde täglich fünfmal geöffnet: 20*365*5=36500.
Ein Tresor wurde durchprobiert: So grob das zehnfache.

Also ich meine, dass jemand mit Erfahrung die 365000 Öffnungsversuche erkennen sollte und man sich nach 20 Jahren schwerer Nutzung und auch nach einem legalen Brute-Force-Offnen überlegen sollte, ob nicht der Einbau eines neuen Schlosses Sinn macht..
Unsinn. Es scheint noch immer nicht ganz klar zu sein wie ein Dialer die Kombinationen ausprobiert. Ich habe es in diesem Thread schon einmal erwähnt, ein Dialer dreht nicht bei jeder neuen Kombination alle Scheiben, so als würde man die Kombination von Hand einstellen. Tatsächlich wird die meiste Zeit nur eine Scheibe jeweils ein kleines Stück bewegt, die anderen Scheiben dagegen deutlich weniger. Die tatsächliche Zahl der Umdrehungen ist viel kleiner als man vielleicht zunächst annehmen würde. Daher ist es überhaupt möglich, dass ein Dialer ein Dreischeiben ZKS in akzeptabler Zeit öffnen kann. Um es anders auszudrücken: Eine händische Öffnung verursacht eine viel höhere Abnutzung als der Dialer verursacht wenn er mehrere Kombinationen ausprobiert. Ein Öffnungsversuch von Hand ist nicht gleich einem Öffnungsversuch durch den Dialer, da vergleicht man Äpfel mit Birnen.

Vielleicht sollte man jemand fragen, der einen entsprechenden Teststand hat. Der müsste ja alle paar Tage das Schloss austauschen, weil sich Metallabrieb im inneren sammelt. ;)

worgan
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von worgan »

Es brauchen ja nicht sämtliche Teile Abnutzung zu zeigen, damit das Schloss unzuverläßig reagiert. Es reicht, wenn ein einziges Stück davon versagt. Beispielsweise die hinterste Scheibe.
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Schlosser »

Piel hat geschrieben: Es scheint noch immer nicht ganz klar zu sein wie ein Dialer die Kombinationen ausprobiert. Ich habe es in diesem Thread schon einmal erwähnt, ein Dialer dreht nicht bei jeder neuen Kombination alle Scheiben, so als würde man die Kombination von Hand einstellen. Tatsächlich wird die meiste Zeit nur eine Scheibe jeweils ein kleines Stück bewegt, die anderen Scheiben dagegen deutlich weniger. Die tatsächliche Zahl der Umdrehungen ist viel kleiner als man vielleicht zunächst annehmen würde. Daher ist es überhaupt möglich, dass ein Dialer ein Dreischeiben ZKS in akzeptabler Zeit öffnen kann.
Der Dialer würde wahrscheinlich so drehen: 10-20-30, dann 10-20-31 usw.

Die Abnutzung beim Dialer ist trotzdem höher als das händische Drehen, da der Dialer eine hohe Drehgeschwindigkeit hat...
Für mich ist die Variante mit den Kontaktpunkten schneller. Vorausgesetzt das ZKS hat keinen Abtastschutz...
Mein Reichtum: MCS, ICS, 3KS, Kaba Quattro, Abus XP2-S, S&G 6651, S&G 6730, LaGard 1985, La Gard 39e, mech. Kromer 3 Uhren Zeitschloß, Kromer 3011 und einen Bode Tresor

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