Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

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Piel
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Piel »

Schlosser hat geschrieben:Die Abnutzung beim Dialer ist trotzdem höher als das händische Drehen, da der Dialer eine hohe Drehgeschwindigkeit hat...
Nein, zumindest nicht bei den Umdrehungen nach dem Schließen des Schranks. Ich drehe ein ZKS dabei ziemlich schnell, mit Sicherheit nicht langsamer als ein Dialer. Allerdings drehe ich das ZKS alleine bei diesem Vorgang deutlich weiter als ein Dialer beim ausprobieren mehrerer Kombination.

Was die Abnutzung angeht, sind die ZKS mit zusätzlichem Knopf für den Einfallhebel natürlich klar von Vorteil. Auch mag es einen Unterschied zwischen den einzelnen Herstellern geben, ich könnte mir vorstellen dass ein ZKS von Sentry bei weitem nicht so haltbar ist wie ein LaGard, Lebtig oder S&G. Trotzdem sollte ein gutes ZKS eine Öffnung mittels Dialer überstehen, ohne dass man anhand des Abnutzungsbildes klar auf einen Dialer schließen könnte. Dazu müsste man schlicht wissen, welche Abnutzungsspuren das ZKS zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits hatte, und wie viele berechtigte Öffnungen es seitdem gegeben hat. Dazu kommt noch einmal dass nicht jeder das ZKS gleich öffnet, manche verzichten auf das zurückdrehen der Scheiben vor dem Öffnen, andere drehen die Scheiben hingegen viel häufiger als eigentlich notwendig wäre. All dies führt dazu dass es kaum möglich sein dürfte den Beweis zu führen, dass ein ZKS durch einen Dialer geöffnet worden ist.

fripa10
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von fripa10 »

Man müßte ein Sperrelement an die Messingscheiben bauen, das bei mehr Drehtempo durch die Fliehkraft ausklappt und die Scheibe(n) an einer Gehäuseverzahnung blockiert. Dann hätte der Dialer ausgespielt, es sei denn er wird in seinem Arbeitstempo drastisch reduziert, was aber dann die Öffnungszeit auf in der Praxis unrealistische Werte verlängert.

MartinHewitt

Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von MartinHewitt »

Ja, genau, so wie bei den Dampfmaschinen früher!

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Schlosser
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Schlosser »

Piel hat geschrieben: Nein, zumindest nicht bei den Umdrehungen nach dem Schließen des Schranks. Ich drehe ein ZKS dabei ziemlich schnell, mit Sicherheit nicht langsamer als ein Dialer. Allerdings drehe ich das ZKS alleine bei diesem Vorgang deutlich weiter als ein Dialer beim ausprobieren mehrerer Kombination.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Dialer wenig Abnutzungsspuren hinterlassen. Es wird ja empfohlen, daß das ZKS nach dem Dialervorang getauscht werden muß. Im Extremfall ist das ZKS vom Dialer so weit "bearbeitet", daß das ZKS evtl. gar nicht mehr öffnet :eek:

Alleine, daß der Dialer deutlich mehr Kombis dreht, als wenn ich die Kombi über die KP ertaste. Durch das Ertasten anhand der KP muß ich deutlich weniger drehen. Und das entlastet das ZKS ebenfalls...
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Piel
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Piel »

Natürlich ist ein Dialer, welche die Kontaktpunkte nutzt, um die wahrscheinlichsten Kombinationen als erstes zu testen, besser als ein Dialer, der einfach alle von unten nach oben durchprobiert. Aber auch letzterer sollte das Schloss nicht mehr strapazieren als nach einer gewissen Nutzungsdauer üblich.

Und wo bitte steht die Empfehlung bez. des Tausches? Ist das etwa so eine Empfehlung, wie mancher Schlüsseldienst bei einer Türöffnung macht? Nach dem Motto, die Tür ist ins Schloss gefallen, also altes Schloss aufbohren, und ein neues Baumarktschloss für 300 € verkaufen?

Ich habe mal eine Projektseite zur Entwicklung eines Dialers gesehen, die haben ihren Dialer an ein und demselben ZKS Tagelang ununterbrochen probieren lassen um ihn entsprechend optimieren zu können. Da war nichts von Verschleiß die Rede, auch auf den späteren Bildern war am ZKS nichts ungewöhnliches zu erkennen. Gesteuert wurde das Ding mit einem Arduino, ich finde die Seite bzw. den Blog aber nicht mehr.

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Schlosser
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von Schlosser »

Piel hat geschrieben: Und wo bitte steht die Empfehlung bez. des Tausches? Ist das etwa so eine Empfehlung, wie mancher Schlüsseldienst bei einer Türöffnung macht? Nach dem Motto, die Tür ist ins Schloss gefallen, also altes Schloss aufbohren, und ein neues Baumarktschloss für 300 € verkaufen?
Die Empfehlungen stammen von den Leuten, die damit praktisch gearbeitet haben! Hast Du schon mit einem Dialer praktisch gearbeitet oder hast Du Dir das "teoretisch" angelesen? :)
Piel hat geschrieben: Ich habe mal eine Projektseite zur Entwicklung eines Dialers gesehen, die haben ihren Dialer an ein und demselben ZKS Tagelang ununterbrochen probieren lassen um ihn entsprechend optimieren zu können. Da war nichts von Verschleiß die Rede, auch auf den späteren Bildern war am ZKS nichts ungewöhnliches zu erkennen. Gesteuert wurde das Ding mit einem Arduino, ich finde die Seite bzw. den Blog aber nicht mehr.
Dann siehts bei Dir eher nach "theroretischer" Erfahrung aus...
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von fripa10 »

Eine Dialeröffnung dürfte selbst bei gewerblich genutzten und daher stärker beanspruchten ZKS einer auf etwa ein Jahrzehnt der Nutzung hinauslaufenden Abnutzung entsprechen. Obendrein wird durch die maschinell verursachten abrupten Stopp- und Startvorgänge mit Sicherheit eine höhere Belastung der Mechanik resultieren, als beim händischen Einstellen.

Angesichts einer derartigen und außergewöhnlichen Belastung erscheint es sinnvoll, das so beanspruchte ZKS vorsorglich zu ersetzen. Natürlich könnte man es riskieren es weiter zu nutzen, das aber dann auf die Gefahr hin, daß es unerwartet den Dienst versagt. Was wäre dann die Konsequenz? Man braucht trotzdem ein neues ZKS und hat obendrein den Aufwand einer Notöffnung, der sich bei derartigen nicht üblichen Verschleißerscheinungen kaum genauer vorhersagen läßt.

Übrigens, wenn ich Dialer verkaufen wollte, würde ich es auch nicht erwähnen, daß danach jeweils ein neues ZKS ratsam wäre, denn das wäre für mein Produkt nicht verkaufsfördernd. Bei VW war auch nicht die Rede davon, daß sie die Abgaswerte manipuliert haben und auf späteren Bildern der VW war auch nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Würdest Du daraus folgern, daß es das Problem der Abgaswerte daher nicht gibt?

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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von boianka »

Piel hat geschrieben:die haben ihren Dialer an ein und demselben ZKS Tagelang ununterbrochen probieren lassen
Schlosser hat geschrieben:Dann siehts bei Dir eher nach "theroretischer" Erfahrung aus...
Bei Dir etwa nicht :
Schlosser hat geschrieben:Die Empfehlungen stammen von den Leuten, die damit praktisch gearbeitet haben!
oder :
Schlosser hat geschrieben:Hast Du schon mit einem Dialer praktisch gearbeitet

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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Übrigens, wenn ich Dialer verkaufen wollte, würde ich es auch nicht erwähnen, daß danach jeweils ein neues ZKS ratsam wäre, denn das wäre für mein Produkt nicht verkaufsfördernd.
M.m.n. empfände die potentielle Abnehmerzielgruppe das eher als Kaufanreiz, würde das aber Ihrerseits dem Kunden nicht unbedingt, vor der Öffnung damit, auf die Nase binden . . .

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bembel
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Re: Heise.de: Selbstbau-Roboter knackt Tresor in 30 Minuten

Beitrag von bembel »

fripa10 hat geschrieben:Man müßte ein Sperrelement an die Messingscheiben bauen, das bei mehr Drehtempo durch die Fliehkraft ausklappt und die Scheibe(n) an einer Gehäuseverzahnung blockiert. Dann hätte der Dialer ausgespielt, es sei denn er wird in seinem Arbeitstempo drastisch reduziert, was aber dann die Öffnungszeit auf in der Praxis unrealistische Werte verlängert.
Gute Idee.

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