EVVA MCS manipulieren

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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mhmh
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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von mhmh »

Gut erkannt. Das Pin-and-Cam Decoding Concept sieht dagegen vor, dass man Zuhaltungen einzeln bewegt und fühlt (oder bei kontaktlosen Systemen vielleicht besser: hört) - und wenn das System einzelne Zuhaltungen bei falscher Einstellung blockiert, merkt man halt auch, wenn eine Zuhaltung richtig eingestellt ist.
Also fällt der theoretische Beweis, dass dieses System gar nicht manipulierbar sein könnte, ziemlich schwer...

Gruß
mh

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Christian
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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von Christian »

:respekt: EVVA MCS .....
... oder ähnich wie es für ein mechanisches Zahlenschloß einen dialer gibt, könnt man ja ein gerät basteln welches auf einen Schlüssel mit drehbaren Magnetrotoren oder Magnetfeldern alle einzelnen Möglichkeiten nacheinander ausprobiert, .... aber ich kann mir sogar vorstellen das solche Zylinder beim Spionage-Ensatz vom BND ersetzt werden, und beim Zerstören lässt sich ja die Codierung aus dem Alten Zylinder entnemen..
ist halt doch ein Fall für die Myth Busters, aber der Zyinder wird sicher auch irgendwie manipulierbar sein... aber das ist ist dann wohl nur was für McGyver oder 007....
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Conax
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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von Conax »

hmm also dieses youtube video sieht sehr spektakulär aus. Gesetz dem Fall das es originalgeträu ist dann besteht ja dieser schlüssel aus 8 unterschiedlichen magneten (auf der einen seite 4 und auf der anderen seite 4). Diese Rädchen an der Seite könnten ebenfalls 8 verschiedene Positionen einnehmen (vorausgesetzt es gibt keine zwischenstellungen dürfte sich aber dadurch feststellen lassen in dem man mal die einzelnen magneten auf dem schlüssel untersucht gibt es nur 8 verschieden starke magneten dürfte das stimmen).

Naja an möglichen Kombinationen kämen dann (8 hoch 8) 16777216 mögliche Kombinationen heraus (bei zwischenstellungen der rädchen liefe das ins unendliche) was theoretisch mit einem schlüssel der 8 einzel ansteuerbare elektromagnete besitzt man dann nach der bruteforce mehtoden durchprobieren könnte was aber wohl ziemlich lang dauern dürfte.

Was ich mich frage ob man ein geräusch hört und sei es auch noch so leise wenn ein Rädchen in der richtigen position ist dann könnte man nämlich mit einem elektromagneten hin und die einzelnen rädchen (weiss auch nicht wie man die teile an der seite nennt) abtasten also unterschiedliche stärke und sobald man etwas hört hätte man z.B. für magnet 1 rechte seite die stärke herausgefunden - was man dann bei den übrigen genauso macht und der schlüssel wäre rekonstroiert.

Da ich so ein schloss nicht habe waren das auch lediglich gedankenspiele (das youtube video lässt ja da auch genug raum für spekulation).

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Retak
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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von Retak »

Das Video stellt den tatsächlichen Aufbau dar. Die Magneten haben nicht 8 verschiedene Stärken( sowas wäre kaum langzeitstabil zu reproduzieren und würde auch im Zusammenhang mit den Rotoren keinen Sinn machen) sondern es gibt 8 verschieden Winkelstellungen, in denen sie eingesetzt sein können.
Bei einem Ikon-M hab ich festgestellt, dass sich die Rotoren auch bewegen, wenn man mit einem Magneten aussen am Zylinder entlangfährt. Dabei entsteht ein Gemisch von Geräuschen, aus dem zumindest ich nicht heraushören kann, ob da ein Rotor seine korrekte Position erreicht. Den Stift mit der Kugel hatte ich gesetzt, so dass ich den Kern bis zum anschlagen der Sperrleiste drehen konnte. Da das Drehmoment des Kerns aber nicht auf die Rotoren wirkt, sondern über die Rippen von Leiste und Gehäuse zu letzterem abgeleitet wird, gibt es auch keine Rückmeldung von den Rotoren. Welcher Rotor in diesem Zustand eingeklemmt ist und sich nicht mehr dreht, kann man auf Grund des fehlenden direkten Zugangs nicht herausfinden. Könnte man durch eine Spulenanordnung jeden Rotor für sich in drehung versetzen, würde man das Blockieren eines Rotors an Hand der Stromändereung in der betreffenden Spule allerdings bemerken und sich so möglicherweise an die korrekte Einstellung herantasten. Ich denke aber, sowas geht höchstens im Labor aber nicht vor einer Tür, wo der Angreifer mit seiner ganzen Technik jederzeit entdeckt werden kann.

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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von mhmh »

Retak hat geschrieben:Könnte man durch eine Spulenanordnung jeden Rotor für sich in drehung versetzen, würde man das Blockieren eines Rotors an Hand der Stromändereung in der betreffenden Spule allerdings bemerken und sich so möglicherweise an die korrekte Einstellung herantasten.
Noch einfacher realisierbar erscheint es, gezielte eine Vibration zu versuchen, die dann entweder stattfindet und hörbar wird, oder nicht.
Retak hat geschrieben: Ich denke aber, sowas geht höchstens im Labor aber nicht vor einer Tür, wo der Angreifer mit seiner ganzen Technik jederzeit entdeckt werden kann.
Ja, ich denke auch, der beste Schutz ist es, die Tür in der Öffentlichkeit zu platzieren, so dass Angreifer sofort auffallen. Bei meiner Haustür mache ich mir da z.B. nicht soviel sorgen, weil da diverse Nachbarn jederzeit draufschauen könnten. Und so aufwendige Methoden wie "großen Karton mit Spezialist drin vor der Tür abstellen" würde hier auch zuviel Aufmerksamkeit erregen. Zumindest tagsüber, wenn die Nachbarn wach sind.
Ansonsten empfehle ich noch ein interessantes Stück Zeitgeschichte: http://www.bstu.bund.de/DE/Presse/Press ... 02-06.html - das allerdings mit EVVA MCS nichts zu tun hat.

Grüße
mh

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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von Christian »

das eine Türe die gut einsehbar ist natürlich für potenzielle Eindringlinge nicht so atraktiv ist wei eine Hintertüre an der man in aller Seelenruhe ungestört basteln kann, ist ja bekannt, und das der MCS in Sachen Nachsperrsicherheit ungeschagen der beste Zylinder überhaupt ist wissen wir ja auch..,

aber genau deshalb ist es ja so interessant sich den Kopf zu zerbrechen wie man theoretisch diesen "unbezwingbaren" Zylinder auf bekommen könnte...
also weiter....

wenn man mit Magnetfeldern alle Rotoren im Zylinder in Drehung versetzt und dann mit zunehmenden Drehmoment den Kern versucht zu drehen, so bleiben dann die Rotoren an der Nute des Schiebers stehen.... und
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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von mhmh »

Christian hat geschrieben:wenn man mit Magnetfeldern alle Rotoren im Zylinder in Drehung versetzt und dann mit zunehmenden Drehmoment den Kern versucht zu drehen, so bleiben dann die Rotoren an der Nute des Schiebers stehen.... und
Nein, dann kippen die Rotoren und blockieren in geschlossener Stellung.
Lies halt nochmal oben nach, da steht wie es funktionieren kann.

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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von fripa10 »

Die Mechanik möchte ich sehen, die filigran genug ist um in den Schlüsselkanal zu passen und dann an vier hintereinander liegenden Rotorenpaaren (links + rechts) Einstellungen vornehmen kann. Man muß zusätzlich bedenken, daß sich die Magnetfelder der nebeneinander liegenden Magnetpillen im Schlüssel auch noch gegenseitig beeinflussen und sich so aus Pille nur links = korrekte Rotorenposition und Pille nur rechts = korrekte Rotorenposition keinesfalls ergibt, daß es auch noch paßt, wenn die Pillen dann dicht aufeinander liegen.

In der Zeit wo eine erfolgreiche Manipulation eines MCS möglich erscheint, hat man wohl auch das Haus abgerissen und mit neuen Zylinder originalgetreu wieder aufgebaut. :laugh:

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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von mhmh »

fripa10 hat geschrieben:Die Mechanik möchte ich sehen, die filigran genug ist um in den Schlüsselkanal zu passen und dann an vier hintereinander liegenden Rotorenpaaren (links + rechts) Einstellungen vornehmen kann.
Ich bin auch nicht sicher, ob das wirklich geht, sehr dick ist der Schlüsselkanal ja nicht.
Was allerdings funktioniert, sind 16 Spulen, die nur eine Seite (links oder rechts) beeinflussen, und auf der anderen Seite ein magn. weicher Stahl, der ein wenig abschirmt. Damit testet man dann erstmal eine Seite, und dann die andere.
fripa10 hat geschrieben:Man muß zusätzlich bedenken, daß sich die Magnetfelder der nebeneinander liegenden Magnetpillen im Schlüssel auch noch gegenseitig beeinflussen und sich so aus Pille nur links = korrekte Rotorenposition und Pille nur rechts = korrekte Rotorenposition keinesfalls ergibt, daß es auch noch paßt, wenn die Pillen dann dicht aufeinander liegen.
Das konnte ich bisher an keinem Schlüssel nachvollziehen. Man kann Schlüssel sehr einfach auslesen, es gibt genau 8 Positionen pro Pille und Seite; und man kann auch Magnete in exakt diesem Winkelraster zusammensetzen, womit das Schloss dann öffnet. Wenn es dabei Abhängigkeiten gibt, dann beeinflussen die jedenfalls nicht die erforderliche Positionierung der Magnetfelder, oder das Auslesen der Schlüssel - insofern erscheinen sie nicht relevant.

Grüße
mh

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Re: EVVA MCS manipulieren

Beitrag von mhmh »

Schonmal selbst nach EVVA Patenten gesucht? Und was dabei gefunden?

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