ABUS Wavy Line Pro picken???

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fripa10
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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von fripa10 »

FAD-FMN-B2 hat geschrieben:Danke Fripa! :)
Weißt du welche Modelle sind von Pfaffenhain?
Die nennen sich 310, 410, 320, 420, 330, 430, 352 und 452 und haben nach wie vor die typische viereckige Reide der alten Pfaffenhainer Schlüssel mit viereckigem Loch in der Mitte und meines Wissens nach steht auch weiterhin "Pfaffenhain" mit drauf. Wie Christian schon schrieb, weicht der Kerndurchmesser mit seinen 14 mm vom typischen ABUS-Zylinder mit 13 mm Kerndurchmesser ab, außerdem sind die Zuhaltungsstifte etwas dicker (so wie IKON, BAB, DOM).

Da man diese verschiedenen Systeme fertigungstechnisch nicht ohne weiteres vermischen kann, dürften die Unterschiede bleiben. Eine Harmonisierung kann ich mir allerdings insoweit vorstellen, daß man beispielsweise die Pfaffenhain-Außenzylinder für Kastenzusatzschlösser so ändert, daß sie zu ABUS Zusatzschlössern passen, das war bisher nicht der Fall, ist aber vllt. schon vollzogen.
Zuletzt geändert von fripa10 am 18. Jun 2013 12:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Christian
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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von Christian »

fripa10 hat geschrieben:. . . Wissens nach steht auch "Pfaffenhain" mit drauf. . . . .
zumindest das rautenförmige-Logo mit dem "S" drin ist wohl immer da drauf.
Erinnert mich an die älteren CISA-Zylinder von ABUS, da war auch unterhalb dem "ABUS" es auch noch zu erkennen. Und so wie das CISA irgendwann verschwunden ist, könnte ich mir schon vorstellen das es rein theoretisch möglich ist auch in der pfaffenhainer Produktionsstätte nur noch "ABUS" auf die Gehäuse zu stempeln...
... und niemand kann der Firma ABUS es verbieten auch in China oder Taiwan Zylinder mit 14mm-Kernduchmesser zu produzieren, ob es gemacht wird, oder für die Zukunft vorgesehen ist wissen wohl nur die obersten "Abusianer"...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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boianka
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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von boianka »

Christian hat geschrieben: ... und niemand kann der Firma ABUS es verbieten auch in China oder Taiwan Zylinder mit 14mm-Kernduchmesser zu produzieren, ob es gemacht wird, oder für die Zukunft vorgesehen ist wissen wohl nur die obersten "Abusianer"...
Nö, von Hongkong zumindest wissen es auch die Koksianer, das haben die Abusianer schon 2009 zugegeben . . .
Nur die Zylinder mit dem C in der Betitelung ( C83 / EC750 etc.) stammen noch aus dem Cisa Werk in Italien .

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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von FAD-FMN-B2 »

Also jetzt bin ich Verirrt:
Zusammenfassend:
Die mit C drinnen kommen aus Italien: (C83 C 95, EC750 EC 850)
Die mit 14 mm Kern kommen noch immer aus Deutchsland.
Die reste kommt aus Hong Kong?
Ist die Cisa Fabrik in Italien eig. besser als Hong kong?

Was ist wenn auf ein C50 "made in Germany" darauf gehabt hat? Ist das nicht wirklich wahr? (ZB nur in DE zusammengestellt oder ähnliches)
Haftungsausschluss: Ich lerne Deutsch nur seit paar Jahren. Ich hab noch immer Probleme mit dem Grammatik und besonders mit dem Wörterschatz. Ich werde unabsichtlich komisch formulieren und Fehlern machen. :)

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Retak
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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von Retak »

Alle mit "C", "EC", "EP", "TS" und "XP1" bzw. "XP2" in der Typenbezeichnung kommen von Cisa, "C50" ist also nicht "made in Germany".
Die in Deutschland gefertigten Abus Türschlosszylinder kommen alle aus der Fabrik Pfaffenhain (Typenbezeichnung enthält "K", "V", "W", "X", "Y" und "Z", der Rest (die mit "D" oder "E") kommt aus Hongkong, ist aber wohl den Cisa Zylindern qualitativ ebenbürtig.

Bitte korrigieren, falls ich was falsches geschrieben habe!

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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von FAD-FMN-B2 »

Und findet ihr, dass die Deutschland gefertigte Serien deutlich besser sind im Qualität?
Ich meine kann man die Unterschied imQualität zwischen ein XPS2 und ein XY14 merken?

Ich möchte ja niemand beleidigen, "made inGermany" schätze ich auch hoch. Ich frage nur ob die K V W Y Z Serie die ehemalige hohes Qualität behalten könnte?
Wenn man will kann man auch in Deutschland nicht so gut Produkte herstellen. Oder ich habe gehört Made in Germyn bedeutet auch nciht das selbe als es 20 Jahre früher hat.
Haftungsausschluss: Ich lerne Deutsch nur seit paar Jahren. Ich hab noch immer Probleme mit dem Grammatik und besonders mit dem Wörterschatz. Ich werde unabsichtlich komisch formulieren und Fehlern machen. :)

fripa10
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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von fripa10 »

... Typenbezeichnung enthält "K", "V", "W", "X", "Y" und "Z"
Diese Buchstaben stehen für die verschiedenen Systeme in einer Artikelgruppe. W ist z. B. das Wendeschlüsselprofil, K das Normalsystem mit zusätzlichen aktiven seitlichen Stiften, V das Knickprofil, KV das Knickprofil mit zusätzlichen aktiven seitlichen Stiften usw., trotzdem gehören alle diese Systeme zur Gruppe der Profilzylinder (5-stiftig = 310; 6-stiftig = 410), der Profilzylinder mit Anzeige (für Hotels und Pensionen), (5-stiftig = 320; 6-stiftig 0 420), der Profilzylinder mit Knauf innen, (5-stiftig = 330, 6-stiftig = 430), der Profilzylinder einseitig blind (5-stiftig = 390; 6-stiftig = 490), oder zur Gruppe der Halbzylinder (5-stiftig = 352; 6-stiftig = 452).

Der Gruppenbezeichnung, z. B. dem Profilzylinder 6-stiftig, der 410 heißt, wird dann der Buchstabe für das System vorangestellt. Ein Knickprofil heißt demnach dann V 410, ist es in VdS-Klasse B ausgeführt, dann V 410 VB.

Einfachste Orientierung der Herkunft bietet daher neben der charakteristischen Schlüsselreide ein 310, 410, 320, 420, 330, 430, 390, 490, 352 oder 452 in der Artikelbezeichnung. Dem sind dann Buchstaben vorangestellt, die jedoch nichts daran ändern, daß es die Linie Pfaffenhain ist.

Zum "Made in Germany". Ich persönlich bin nach wie vor davon überzeugt, daß deutsche Produkte im Allgemeinen zu den hochwertigsten am Weltmarkt zählen. Jedoch hat der internationale Wettbewerbsdruck auch in Deutschland, wie überall in der Welt, dazu geführt, daß Entwicklungszyklen verkürzt wurden und man ein viel höheres Kostenbewußtsein bei Material und Produktionsausstoß an den Tag legt, als vor 30 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein deutsches Produkt das vor 30 Jahren gefertigt wurde hochwertiger ist oder länger hält, ist sicherlich höher, als bei einem aktuellen Produkt.

Da es aber wenig bringt, mit Sachen zu vergleichen die heute nicht mehr im Handel sind, müssen wir heutige deutsche Produkte mit heutigen anderen Produkten vergleichen. Da dürften die deutschen Produkte oft aber nicht immer die Nase vorn haben, auch wenn sie nicht mehr ganz so solide sind, wie vor 30 Jahren.

Gehen wir von unserem Hobby aus, so interessieren uns vor allem Schlösser. Bei den heutigen IKON sehe ich schon gewisse Qualitätseinbußen gegenüber IKON-Zylindern die vor 30 Jahren hergestellt wurden. Die Tresorschlösser der Marke KROMER sind heute am Markt nur noch ein Nischenmodell, die Masse des Marktes bedienen Großunternehmen wie KABA. Dabei ist die Qualität und Konstruktion der KROMER-Schlösser (heute Lebtig) kaum noch zu übertreffen, ich bin ein großer Fan davon. Bei dieser kleinen Firma hat sich nach meinem Eindruck die Qualität nicht verschlechtert, sondern sie ist nach wie vor erstklassig. Allerdings ist KROMER / Lebtig kein Massenhersteller, der international gegen Mitbewerber bestehen muß, deren Schlösser findet man heute nicht mehr in den Tresoren die im Handel sind, sondern sie dienen vor allem dem Ersatz / Austausch / der Aufrüstung in alten Tresoren.

Wie ich hörte, soll sich allerdings inzwischen ein namhafter Tresorhersteller dafür interessieren, seine Top-Modelle mit den hochwertigen KROMER Protector Schlüsselschlössern auszustatten, auch ich lasse gerade für meinen gebrauchten Panzerschrank ein neues Protector-Schloß anfertigen. Manchmal setzt sich das Gute eben durch, und wenn es nach Jahren der Besinnung ist.

Ich erkenne keinen plausiblen Grund, warum die heute in Pfaffenhain gefertigten Zylinder schlechter sein sollen, als vor 15 Jahren. Das know how ist da, die modernen Fertigungsanlagen auch, der Betrieb ist auch zertifiziert, da mache ich mir keine Sorgen. Eventuell werden künftige Neukonstruktionen "kostenbewußter" konzipiert, aber auch dann wieder müssen wir mit dem vergleichen, was in dieser Zukunft dann die Alternativen am Markt sind. So bedauerlich es ist, aber es gibt heute kein Tangentialschloß der Firma Bode Panzer mehr, da hilft es wenig, alle aktuellen Schlösser damit zu vergleichen und dann als schlechter zu bezeichnen. Aber ein KROMER Protector tut es ja auch. ^^

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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von distiller »

in einem englischsprachigen Lockpicking-Forum las ich neulich, dass "früher" in den 70ern bei IKON teilw. gerundete Stifte zum Einsatz kamen. Auch früher wurde Schrott hergestellt, wenn man z.B. an Einsteckschlösser mit Zinkdruckguss-Riegel und offenem Schlosskasten denkt.

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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von Retak »

Also Ikon Zylinder mit gerundeten Stiften wären mir neu, ich denke mal, da ist dem Poster ein Ikon in die Hände gefallen, an dem schonmal jemand herumgepfuscht hat.
Was es mal gab, waren Ikon mit Druckgussgehäuse (damals als "Feinzink" bezeichnet) und teilweise auch Druckgusskern, das war aber kriegsbedingt (Messing galt als kriegswichtiges Material und durfte für zivile Zwecke nicht bzw. nur in geringer Menge verwendet werden).
Die Qualität der Türschlösser hatte man schon frühzeitig der der Türen angepasst, bei einer Tür aus besserer Pappe oder dünnem Sperrholz macht ein Schloss mit Stahlriegel keinen Sinn. Wollte man aber ein normales Türschloss mit Stahlriegel haben, bekam man das auch.

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Re: ABUS Wavy Line Pro picken???

Beitrag von FAD-FMN-B2 »

Fripa danke für die tolle Zusammenfassung :)
Das war richtig Information-reich :)
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