Was kann alles ein Schlüsseldienst machen?

[stefan-1]

Richtig, Gemeinschaftseigentum (z.B. der Hausflur, der Fahrradkeller oder der Garten) und Sondereigentum (z.B. die Wohnung oder das Ladenlokal).

Man addiert normalerweise die Flächen der einzelnen Einheiten, also i.d.R. die Wohnflächen, das sind dann "1000/1000".

Sind es also, einfaches Beispiel, 10 identische Wohnungen je 150 m², so hat man 1500 m². Somit entsprechen eineinhalb m² einem Promille ("1/1000"), im Beispiel hätte also jeder Eigentümer 100/1000. Ihm gehören also sozusagen 10 % des Fahrradkellers, er kann aber nicht einfach 10 % der Fläche dort beanspruchen und ein Gitterabteil hinstellen, wohl aber 10 % der Stellplätze. Er kann nicht 10 % des Gartens mit Liegestühlen und Handtüchern belegen, muss aber 10 % des Unterhalts (Hausmeister/Gärtner, Rasenpflege, ggf. Neuansaat, Baumschnitt usw.) bezahlen.

Und dann gibt es natürlich Sonderregelungen im Teilungsplan. Da kann dann z.B. stehen, dass jede Wohneinheit zwei Fahrräder im Fahrradkeller abstellen darf, egal ob es das Penthouse mit 150/1000 oder das Studi-Appartement mit 20/1000 ist.

S.

[Christian]

Die Wirklichkeit ist noch schlimmer, denn die Schließanlage hatte rechtlich keinen Eigentümer.

Herrenloses Gut? Wohl kaum:

Die Schließanlage war in 10 Häusern verbaut die je eine eigene Eigentümergemeinschaft hatten.

Da ist der Eigentümer: Die Eigentümergemeinschaft.

Es war anders gemeint, die Häuser sind jeweils unterschiedliche Eigentümergemeinschaften geworden. Also Haus 1 mit seinen 12 Wohnungen ist eine WEG, Haus 2 dann eine andere ... usw....
Währen mehrere Häuser zusammen, hätte man beispielsweise die Wohnungseigentümergemeinschaft Birkenstraße 1 bis 21 .... oder so ...
Häufig ist es so das eine Baugenossenschaft eine durchgehende Schließanlage in viele Häuser einbaut, die Häuser jedoch irgendwann veräußert werden ... entweder eine Andere Baugesellschaft diese übernimmt oder die Häuser an private Eigentümer gehen. Und dann ist es passiert das eine Schließanlage unterschiedlichen Eigentümern gehört. Ähnlich währe es ja auch wenn ich eine Private Schließanlage kaufe, und von dieser Anlage Zylinder in Türen einbaue die mir nicht gehören. Wenn beispielsweise ich ein Eigenheim mit einer privaten Anlage habe, und ein Familienangehöriger eine Mietswohnung an einem anderen Ort hat, und ich den Vermieter ein neues Haustürschloss "aufnötige" weil ich dann mit meinem privaten HS dann auch dort rein kommen will ... dann könnte rein theoretisch der Vermieter wegen dem Grundbucheintrag zu einen Hauptschlüssel meiner privaten Haus-und-Hofschließanlage kommen. Da sieht man das eigentlich der Besitzstand einer Schließanlage keinerlei rechtliche Grundlage hat.
Es wird wohl so sein das die Schließzylinder dem jenigen gehören in dessen Türen sie sind. Und wenn ein fremder Mensch einen Schlüssel oder eine Sicherungskarte zu Zylindern hat die in meinen Türen eingebaut sind, dann ist es mein persönliches Risiko ... was ich ja ändern kann. Somit so eine "Spielerei" mit einer privaten Schließanlage in fremden Türen auch nach hinten los gehen kann. Bei den Baugesellschaften mit dem Handwerker-Hauptschlüsseln wohl sich keiner daran stört das die dann auch beim Konkurenten in einigen Häusern passt ... usw.

Somit währen auch im obigen Fall die 10 Eigentümergemeinschaften berechtigt sich 10 separate Schließanlagen für ihre jeweiligen Objekte zu kaufen, die dann natürlich jeweils eine Eigene Versicherungsdoppelkarte haben, und dessen Hauptschlüssel (eigentlich) mit denen der anderen 9 Wohnungseigentümergemeinschaften nichts mehr zu tun hat.

[Retak]

In der Praxis geht das gut, solange die Eigentümergemeinschaften denselben Verwalter haben und von derselben Hausmeister-Reinigungs-Gartenpflegefirma (die dann den Hauptschlüssel hat) betreut werden. Wenn nun eine oder mehrere Gemeinschaften da ausscheren, gibts hinsichtlich des HS natürlich Probleme, da es dann HS-Inhaber gibt, die gar nicht für alle Häuse, zu denen der passt, berechtigt sind und Schlüsselbestellungen möglicherweise über eine fremde Verwaltung (die die Sicherungskarte hat) laufen müssten.

[mhmh]

Tja, die Zukunft gehört den elektronischen Schlössern, da sind solche Probleme leicht lösbar.

[worgan]

ja leider.

[T3rz]

Tja, die Zukunft gehört den elektronischen Schlössern, da sind solche Probleme leicht lösbar.

Das zugrunde liegende Problem ist aber ein rechtliches, nämlich: wer darf was. Und das wird sich im Worst Case nicht so einfach lösen lassen.

Im Übrigen frage ich mich tatsächlich, was die Zukunft bringt. Denn nimm z.B. HID mit ihrem Twist & Go. Das System an sich ist cool, nur will HID 2,50€ für eine digitale Zugangskarte, die auf dem Smartphone gespeichert wird. Und da frage ich mich echt, ob die den Schuss nicht gehört haben....

[Christian]

Tja, die Zukunft gehört den elektronischen Schlössern, da sind solche Probleme leicht lösbar.

theoreeeetisch ist hier mit elektronishcen Schlössern viel möglich. Man löscht einfach die Hausmeisterschlüssel und legt jeweilig neue an, und den Master-Code ändert man dann auch von Haus zu Haus. Und günstigstenfalls kann dann ein Mieter der in Haus-1 wohnt, dennoch seinen Wohnungsschlüssel in Haus-5 anmelden lassen weil da seine Oma wohnt.

Jedoch gibt es auch bei Elektronischen Schlössern auch komische Denkansätze, da dann alles was zu einer Anlage gehört ein gemeinsames Passwort haben muss, und da dann alle Schlösser und Schlüssel erst ganz "resettet" werden müssen, und dann alles komplett neu programmiert werden muss. Oder andere Hersteller haben dann "Key-Credits" oder das Zutrittsystem ist mit einer Cloud "zwangsverheiratet" ... usw.

Aber auch bei mechanischen Anagen ist sicher auch möglich wenn der Eigenprofil-Fachhändler oder die Schließanlagenfabrik den jeweiligen Teilen der Schließanlage neue Teil-Sicherungskarten ausstellt, und evtl. sogar neue Schlüssel rechnet. Bei dem Eigenprofil der bessere Schließanlagenselbstbauer sogar die Zylinder umstiftet das es dann passt ...
Oder man belässt es bei dem übergreifenden Hausmeisterschlüssel, solang er nur in Waschküchen und Treppenhäuser kommt ist es sicher auch kein Weltuntergang .

[Retak]

Ich hatte es schon mal irgendwann angesprochen, im Mehrfamilien- Wohnbereich sollte man lieber bei der Mechanik bleiben. Wer nämlich das Anlagenpasswort bzw. Programmiermedium hat, kann so ziemlich machen, was er will. Er kann beispielsweise seinen eigenen Transponder auch für alle oder einige Wohnungszylinder anlernen. Dann ist da noch die Datenschutzproblematik (wer wann kommt und geht). Vieles, was im gewerblichen und Verwaltungsbereich von Vorteil ist, ist im Wohnbereich (Ausnahme:Einfamilienhaus) ein no go.
Die ganze Geschichte mit den Clouddiensten ist im Sicherheisbereich für den Nutzer viel zu intransparent, da ist man als Eigentümer bzw. Bewohner gar nicht mehr Herr über seine eigenen Schlüssel. Schliesslich läuft das am Ende darauf hinaus, dass ein Fremder bestimmen kann, wer in die Wohnung gelangen kann. Das ist alles nur Geschäftemacherei auf Kosten der Sicherheit bzw. der Privatsphäre.

[mhmh]

Im Zeitalter der "Digitalisierung" habe ich da ein anderes Bild:
Es wird natürlich weiterhin Nutzer geben, für die das intransparent ist - aber für die ist auch ein mechanisches System intransparent, beide Systeme erfordern Vertrauen. Und seinem PC-, Smartphone- und Betriebssystem-Hersteller vertraut man ja auch bzgl. Sicherheit und Privatsphäre.
Und für die restlichen Nutzer gibt es Open Source. Zum Glück bald auch bei elektronischen Schliesszylindern

[stefan-1]

Einen mechanischen Zylinder kann man aber zerlegen und ansehen. Danach zusammenbauen und geht wieder.

Einen Chip im Reinraum unter Schutzgas abschleifen und -ätzen, um dann die Flashzellen einzeln auszulesen? Und danach wieder funktionsfähig? Da vertraue ich lieber einem TPM, dass ich an einen selbstprogrammierten Controller hänge. in einen Rohrtresor packen, externer Leser dran und ein Relais, was den Mediator/EMZY/E-Offner ansteuert. Vernetzen kann man das auch, muss man halt LAN anschließen und das ganze per IPSEC mit dem "Server" koppeln. Geht alles. man muss nur wollen.

Leitungen zum Aktor (Öffner) bzw. von den Kontakten im Schloss kann man überwachen, auch kein Thema.

S.