Welcher Gewindeschneidesatzt um Madenschrauben einzusetzen?

[Marinopick]

Ist zwar nicht direkt Schlossbezogenes Thema, aber ich will ja einen Übungszylinder
herstellen.

Auf das sägen von Schlitzen für die Sichtbarkeit verzichte ich, will
aber diese Stopfen, die unten drin sind durch Madenschrauben ersetzen.

Für das entsprechende Metrische Gewinde gibt es ja zwei Methoden ein Gewinde einzuschneiden.

Mit 3 Schneidern, die man nacheinander rein und rausdreht oder diese 3 in 1 Schneider, wo man nur einmal eindreht und das Gewinde ist fertig.

Ich habe zwar noch ein paar 3 in 1 Schneider hier, werde aber wohl bald neue Brauchen(Edelstahl hat die trotz Schneideöl abgenutzt.)

Solte ich besser dieses dreier System Kaufen oder reichen für kleinere Durchmesser in weichem Metall diese 3 in 1 Bohrer?

Ich will ja nicht zweimal kaufen müssen.

[boianka]

Präzisere Gewinde erhältst Du, wenn Du das Gewinde in 3 Arbeitsschritten fertigst .

[fripa10]

Die 3 in 1-Exemplare funktionieren nach meiner Kenntnis dadurch, daß da auf einem dieser Gewindebohrer nacheinander die drei verschiedenen Einzelbohrer quasi hintereinander angeordnet sind. Demnach schneidet die Spitze nur grob vor, das mittlere Segment mittelfein nach und erst das letzte Stück sorgt dann für den präzisen Feinschnitt des Gewindes.

Wenn das nun mal so ist, taugt das so nicht für Deinen Zweck, da Du ja nur wenige Millimeter weit ein Gewinde in die Gehäusebohrungen schneiden darfst. Somit könntest Du in diesem Bereich nur ein grobes Gewinde schneiden. Angesagt ist hier also ein Satz, ob das nun unbedingt ein 3er sein muß, oder Du Dich mit einem 2er begnügst, ist Deine Sache. Der 3er Satz macht es natürlich besser.

[Marinopick]

Habt ihr da zufällig Erfahrungen mit verschiedenen Herstellern gemacht, welche man da kaufen sollte?

[fripa10]

Habt ihr da zufällig Erfahrungen mit verschiedenen Herstellern gemacht, welche man da kaufen sollte?

Achte einfach auf Made in Germany, in der Anwendung ist das wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aus dem Nachlaß meines Vaters habe ich einen no name-Satz übernommen, das ist der reinste Schrott und da ist er inzwischen auch. Ein sauberes Gewinde zu schneiden ist damit praktisch unmöglich, man scheitert da schon beim Ansetzen, das gurkt nur so herum.

Mit deutschen Gewindebohrern, auch wenn sie aus DDR-Produktion stammen, habe ich wesentlich bessere Erfahrungen gemacht. Ich muß gestehen, daß ich manches Werkzeug aus der DDR erst so richtig zu schätzen gelernt habe, nachdem ich den Plunder kennengelernt habe, der heutzutage vielerorts verkauft wird.

[Lock68BN]

Es gibt ja auch noch die Sackloch Gewindebohrer die sind auch 3 in 1 aber kürzer und die gehen dafür ganz gut.

[Sommer]

Suceh mal nach Baer die machen gute Gewindebohrer in Industriequalität zu bezahlbaren Preisen.

Wobei für Messing kannst auch einen einfachen aus dem Baumarkt nehmen.

Gruß

Sommer

[fripa10]

Baer, genau so heißen die, die ich nach der Entsorgung der Billigdinger dann gekauft habe. Die sind wirklich gut. Ich bin vorhin nicht auf den Namen gekommen.

[Janvi]

für kleine Durchmesser von Hand einen 3er Satz nehmen. Nur bei ganz großen Durchmessern ist das ein preislich relevanter Vorteil und evtl. bei CNC Maschinen wo der Anschnitt anders ist. Bei Sacklöchern aber auch ein Nachteil weil man nicht so tief fertig schneiden kann. Von Hand hast du mit einem Satz immer einen Vorteil. Der Vorschneider macht nur 25% der Arbeit, der zweite Gang dann 55% und der Fertigschneider den Rest. Bei meinen Anlagenzylindern schneide ich z. Bsp. nur mit Gang 2 mit dem Akkuschrauber in M3,5. Den Vorschneider lassse ich bewusst weg, weil das Kernloch nach dem Auspressen der Stifte schon etwas zu groß ist. Ein Umstiften ist oft praktischer wie neue Schlüssel austeilen. Andauernd kommt wer etwa wie: Die Leute aus der Fertigung kriegen die Aufzugstüre vom Lastenaufzug nicht auf weil da nur der Schlüssel vom Lager passt. Also stiftet man die Aufzugstüren in den betreffenden Stockwerken einfach um anstelle neue Schlüssel auszuteilen und schon sind alle zufrieden. Den Fertigschneider lasse ich weg, damit die Schraube schwergängig ist. Wenn der Übungszylinder dann doch mal wo eingebaut wird, können sich die Schrauben von der Vibration nicht lösen. Wenn die Schraube mal über das Profil rasusteht wird der Ausbau schwierig. Wenn die Schraube ganz rausfällt, fällt sich inkl. Stift und Feder ins Schloss was noch Folgeschäden verursachen kann. Wenn du fertig schneidest, brauchst du Sicherungslack.

[iceman01]

Bei meinen Anlagenzylindern schneide ich z. Bsp. nur mit Gang 2 mit dem Akkuschrauber in M3,5. Den Vorschneider lassse ich bewusst weg, weil das Kernloch nach dem Auspressen der Stifte schon etwas zu groß ist.

Hallo Janvi, nur um sicher zu gehen, dass ich das richtig verstanden habe, mit Gang 2 meinst du den Mittelschneider, oder?

Ich habe schon einige "normale" Profilzylinder in Übungszylinder verwandelt, bisher habe ich mich aber noch nicht an z.B. Abus EC 500 oder den D6x getraut, da sind die Stiftkanäle wesentlich enger und ich habe Angst beim Schneiden die Trennwand zu durchbrechen. Hast du damit Erfahrungen?