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Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 29. Mai 2017 23:15
von worgan
zählt auch ein Kurs vom Roten A bezahlt in Drehen und Fräsen inklusive Keller Symplus, Heidenhain und händischem Drehen? Eintauchwerkzeuge, Tauchtiefe, Vorschubgeschwindigkeit - man denkt gar nicht wie viel dahintersteckt.

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 29. Mai 2017 23:28
von boianka
worgan hat geschrieben:zählt auch ein Kurs vom Roten A bezahlt in Drehen und Fräsen
Wenn Du das weiße A meinst - klar !

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 30. Mai 2017 05:04
von mhmh
boianka hat geschrieben: Und dann wurde er vom stecken gelassenen Futterschlüssel erschlagen - - - :flood:
Da muss ich sagen, war ich angenehm überrascht: Bernardo hatte einen gefederten Schlüssel mitgeliefert, der nicht stecken bleiben will :)

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 30. Mai 2017 05:07
von worgan
Ist das Gleiche, nur hat das eine Zeichen 100 000 Euro gekostet. Drin geblieben ist das altbekannte mit neuem Chaos. Aber das meine ich. Rot-weißes A.

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 30. Mai 2017 12:05
von Janvi
hatte mal eine Interkrenn, das ist der China Import Vorläufer. Dazu habe ich mir dann einen Flansch gedreht um ein "richtiges" 4-Backenfutter draufzukriegen. Auf die Aufnahme passt schlichtweg nix anderes. Für einfache Dinge geht sowas gelegentlich, aber die Räderschere macht einen riesen Lärm (offenes Getriebe) und die Gleitlager der Räder fressen leicht wenn man nicht ständig schmiert. War bei mir natürlich auch gleich und dann habe ich einen neuen Zahnriemen gebraucht den man nirgends bekommen hat. Kein mm kein Zoll sondern irgendwas exotisches. Gabs dann aber beim Importeuer für 20 Mark und seither läuft das Ding. Die Reitstockklemme geht nur mit 19er Schlüssel zu bedienen. Komfort mit Extenterhebel ist nicht drin. Beim Stahlwechsel wünscht man sich dann Multifix was summa summarum soviel kostet wie die ganze Maschine. Kompatible Multifix gibts aber auch aus China für einen Bruchteil vom Preis und irgendwie kriegt man die dann auch auf den Support draufgebastelt. Der größte Nachteil war ein Längsspiel der Leitspindel wo ich dann ein Schrägrollenlager von einem Auto-Radlager zum Einstellen eingebaut habe. Irgendwann geht einem das Teil dann mächtig auf den Keks denn man braucht eine riesen Geduld. Mit etwas mehr Platz habe ich mir dann eine Boley Baujahr 1958 vom Schrotthändler abgegriffen. Kompletter Zubehör dabei, Original Multifix Aufnahme Größe 0, kompletter Satz Spannzangen, Dahlander Motor mit Lederriemen. Hauptspindellager überholt und die Genauigkeit und Bedienungskomfort sind im Gegensatz zum Chinesen der pure Luxus. Die Multifix habe ich behalten, die ganze Interkrenn Maschine inkl. 4 Backenfutter an einen Motoradbastler weitergeschenkt. Der dreht noch heute seine Kolben damit ab. Summa Summarum: Solange es Spass macht gehts ...

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 30. Mai 2017 16:04
von Tresorkäufer
Also:

Hier gilt ganz klar, das Qualität Geld kostet! Da geht überhaupt kein Weg daran vorbei. Das große Problem ist, dass es aus europäischer Fertigung kaum noch kleine Drehmaschinen mehr gibt, die für den Laien /Modellbauer bezahlbar sind und ausreichend präzise arbeiten. Das waren früher z.B.die Emco Emcomat-Baureihe und die kleine Maximat aus AT, dazu Myford aus UK. Die kleinste Weiler lag etws über der Maximal-Baureihe. So eine Maschine aus dem Gebraucht-Angebot in gutem Zustand ist m.E. auch heute noch empfehlenswert.

Emco hat den Hobby-Markt verlassen. Es bleiben als Lehrwerkstatt-Maschinen nur noch Weiler und die aktuellen kleineren EMCO-Maschinen. Für diese Grundmaschinen bekommst Du auf jeden Fall heute den Gegenwert eines VW-Polo.

Alles darunter kommt heute aus China. In China bekommst Du Alles gefertigt - Billigschrott bis hin zu Lehrwerkstatt-Qualität. Optisch sehen sie sich alle sehr ähnlich - Chine eben (abkopieren). Nur mit dem Kopieren der Qualität ist das so eine Sache....

Optimum ist da durchaus eine erwägenswerte Variante unter Preis-Leistungsgesichtspunkten für ein best. Marktsegment. Aber auch Optimum hat unterschiedliche Qualitäten im Angebot (unterschiedliche Kennfarben). Darauf achten, dass sie eine Endabnahme nach den Normen für Werkzeugmaschinen hat!!!! Dennoch ist das Spindelspiel bei Support größer als bei einer alten Emco-Unimat. Damit kann man Leben, wenn man Erfahrung hat wie man damit umzugehen hat (Umschlagen der Vorschübe beim Drehen). Rundlaufgenauigkeit der Spindel ist nicht schlecht. Aber wenn du China Fertigung kaufen willst, die auch schon etwas taugt bist Du mit etwas Zubehör gleich bei 2500,- € +. Als Grundmaschine kommt eventuell eine OPTIturn TU 2004V in Frage. Die taugt schon für Bastler mit deinen Anforderungen.... Die kleine Proxxon et.al brauchst Du Dir überhaupt nicht ansehen, ausser Du hälst bei Autos Trabbi und Dacia für den Gipfel an Fertigungsqualität.

Unter ca. 1.500,- € für die nackte kleinste Grundmaschine und etwa 2.500,- € mit ein bischen Zubehör findest Du nur Spielzeug - aber definitiv nichts (!) zum Arbeiten.

Best. Modelle von Optimum haben wir in der Firma in Lehrwerkstäten und für Kleinarbeiten in einzelnen (Reparatur)Werkstätten. Produktionsmaschinen kommen von anderen Herstellern!!!!


Noch Fragen ?

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 30. Mai 2017 16:12
von Tresorkäufer
Nachtrag: Gefederte Schlüssel für das Dreibackenfutter sind heute längst Standard.

Not-Aus und Unterspannungsschutz eigentlich ein Muss...

Zu meiner Person: Dipl.-Ing. und "gelernt" habe das Handwerkliche dazu ein klein wenig als Industrieparaktikant bei den Werkzeugmachern damals in der Lehrwerkstatt bei Deckel und Siemens. Jeweils 1 Meister auf 4 Praktikanten. Ein klitzekleinwenig hat man dabei schon gelernt....

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 30. Mai 2017 16:26
von boianka

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 31. Mai 2017 13:02
von Mister Q
Bohren, Drehen, Fräsen und andere Basisarbeiten

https://www.youtube.com/playlist?list=P ... pr79WcI0Qx

Hilft dem Anfänger, einen kleinen Einblick zu bekommen.

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Drehmaschinen gesammelt?

Verfasst: 31. Mai 2017 16:15
von Tresorkäufer
Surfen durch das Internet ergab, dass es noch eine gute Myford Drehbank im Bastler / Lehrwerkstattbereich gibt.

Es ist die modernisierte Super 7 jetzt unter dem Namen "SUPER 7 CONNOISSEUR". Das Design ist immer noch an 1947 angelehnt und soweit möglich moderisierte Komponenten. Der Preis liegt allerdings bei 9.050 GBP + VAT .... damit weit ausserhalb Deiner Zielpreisvorstellung.

Die aktuelle EMCO Maximat Supper 11 VC als gute Gebrauchtmaschine liegt bei 8.000,-€ im Markt. Damit auch für Dich zu teuer.

Über die Weiler Praktikant GS mit einem Neupreis von ca. 24.000,- € brauchen wir erst garnicht reden.

Aber diese Preise geben Dir eine vage Vorstellung, was eine wirklich gute kleine Drehbank kostet. Damit kannst Du etwas abschätzen, was man Dir für 700,- € oder 2.000,- € anbietet. Bei den Maschinen solltest du auch auf das Gewicht achten. Sie darf ruhig etwas mehr wiegen ... Schwingungsdämpfung (wichtig für Präzision in Verbindung mit querverrippten Grauguß-Maschinenbett). Deswegen mein Votum mehr zur Optimum als zur großen Proxxon....