Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

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Marinopick
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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von Marinopick »

Hier habe ich ein spannendes Patent ausgebuddelt, mit dem ich den wieder hinbekommen könnte, wenn er mal stumpf würde: http://dingler.culture.hu-berlin.de/art ... i192mi01_2

Den Großteil der Substanzen hätte ich in verdünnter Form zur Hand und müsste halt die Molmassen umrechnen.
Masken in Öffentlichkeit? Ja. Masken auf der Arbeit? Eventuell. Masken in der Schule? Nein!
https://www.openpetition.de/petition/on ... ition-main

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boianka
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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von boianka »

Marinopick hat geschrieben:Dann tu doch einfach mal ein Foto vom "ist" Zustand hier rein.
Würde mich mal interessieren, wie gut das ab ging.

Weil der sieht zumindest auf dem einen Bild mitgenommen aus.
Bitte schön ! - Wie gesagt nur kurz (weniger als 2 Minuten) unter der rotierenden Drahtbürste, um die Zähne freizulegen, denn dazwischen war Lehm, oder Ähnliches .
Ich wollte da keine Doktorarbeit draus machen und Dir, vor allen Dingen, nicht den Spaß an der Restaurierung nehmen . . . :wngn:
IMG_8467.JPG
IMG_8468.JPG
IMG_8472.JPG
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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von boianka »

IMG_8468 - Kopie.JPG
IMG_8469.JPG
IMG_8475.JPG
Der Fräser schneidet den Schlüssel trotz allen Korrosionsbeschädigungen problemlos .
Die Kurbel lässt sich butterweich drehen und allein das Eigengewicht des Kurbelgriffs reicht aus, um immer unmittelbar nach dem Loslassen, sofort, der Schwerkraft folgend, nach unten zu sinken . . .
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Christian
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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von Christian »

für eine rostige Schlüsselmaschine braucht man anscheinend auch rostige Rohlinge
löl
Interessant ist der Fräser, der hat ja die volle Breite eines Einschnittes (110°) ... sonst haben ja Schlüsselmaschinen einen schmaleren Fräser, der dann auch 90°_Zacken schneiden kann. Ist nur die Frage ob so ein Fräser schneller abgenutzt ist, da ja die Spitze die meiste "Arbeit" übernimmt.
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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boianka
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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von boianka »

Christian hat geschrieben:für eine rostige Schlüsselmaschine braucht man anscheinend auch rostige Rohlinge löl
Der Rohling klemmte bereits bei meinem Flohmarktkauf in der Maschine, ist jetzt lediglich von der linken in die rechte Spannbacke gewandert . . .

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Marinopick
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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von Marinopick »

:yes: Die hebt ja noch gut Späne runter.
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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von boianka »

Marinopick hat geschrieben: :yes: Die hebt ja noch gut Späne runter.
Ich war selber überrascht !

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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von andreasschmunzel »

Ich meinte diese Maschine.
Wenn man den Taster und des Rad gegen ein Sägeblatt tauscht müsste die auch Zuhaltungsschlüssel schneiden können.
Die ich mir bisher ansehen konnte hatten Klemmbacken die auch Bartschlüssel halten können, sogar um Einschnitte von vorne (Reifenbesatz) Sägen zu können.

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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von boianka »


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Re: Schlüsselfräse Ersatzfräser Preisunterschied

Beitrag von gs33 »

Ich wollte hier noch einmal die Schlüsselfräsmaschine 972 aus dem Hause Börkey im Detail vorstellen.
972_1.jpg
Bei dieser Schlüsselmaschine handelt es sich nicht um eine Maschine, die die Schlüssel im Abwälzfahren kopiert, sondern um eine Maschine, die mit Lehrenschlüsseln und speziellen Winkelfräsern arbeitet, mit der Schlüssel nach Schließcode hergestellt werden können.

Auf der linken Seite wird kein fertiger Schlüssel eingespannt, sondern ein sogenannter Lehrenschlüssel.
LS_eingespannt.jpg
Der Lehrenschlüssel ist auf den Schlüssel abgestimmt, der angefertigt werden soll. Die Einschnitte des Lehrenschlüssels haben alle die gleiche Tiefe, die Abstände vom Anschlag bis zum ersten Einschnitt und von den Einschnitten zueinander sind so wie beim Schlüssel, der angefertigt werden soll. Die benötigte Tiefe der Einschnitte wird über die Codescheibe eingestellt. Der Taster auf der linken Seite ist beweglich und kann immer so weit eingedrückt werden, wie die Codescheibe es zulässt.
972_3.jpg
Hier als Besipiel die Codescheibe Europa, mit der Schlüssel zu allen gängigen europäischen Schließzylindern hergestellt werden können.
CS_Europa.jpg
So sieht die Codescheibe von unten aus:
CS_Europa_u.jpg
Je nachdem, welcher Wert eingestellt wird, kann der Taster unterschiedlich tief eingedrückt werden. Je tiefer der Taster eintauchen kann, desto tiefer wird der Einschnitt im Schlüssel.

Um nun einen Schlüssel einzuschneiden, beispielsweise einen Schlüssel Zeiss Ikon TK6, benötigt man den passenden Lehrenschlüssel mit einem Abstand von 5,20mm vom Anschlag zum ersten Einschnitt und 4,00mm von Einschnitt zu Einschnitt. Außerdem muss ein Winkelfräser mit einem Winkel von 110° eingespannt werden. Anders als bei den Maschinen, die die Schlüssel im Abwälzverfahren herstellen, wird hier kein Fräser mit einem Winkel von 84° verwendet, der dann den Einschnitt des Musterschlüssels abtastet, sondern der Fräser hat exakt den Winkel, den der Einschnitt im Schlüssel haben soll.
Außerdem muss man noch wissen, Vorlage auf der Codescheibe verwendet wird. Das ist für Zeiss Ikon die Reihe 1 rot, also 20 Stufensprünge von jeweils 0,215mm. Die Einschnittswerte des Schlüssels müssen natürlich bekannt sein. Soll der Schlüssel jetzt auf dem ersten Einschnitt eine 6 haben, so dreht man die Codescheibe so, dass in Reihe 1 rot die 6 ausgewählt ist. Nun führt man den Lehrenschlüssel mit seinem ersten Einschnitt an den Taster heran und drückt dann den Schlüsselschlitten in Richtung Fräser bis zum Anschlag. Die Codescheibe lässt es zu, dass der Taster so tief eingedrückt wird, dass am Schlüssel ein Einschnitt von 6,91mm erzeugt wird, was einer 6 entspricht. So arbeitet man sich Einschnitt für Einschnitt bis zur Schlüsselspitze vor. Man kann natürlich auch vom flachsten bis zum tiefsten Einschnitt gehen und zwischen den Einschnitten hin und her springen. Wichtig ist dabei, dass der Schlüsselhalter nur vertikal gegen den Taster bzw. Fräser gedrückt wird; während des Fräsens darf der Schlüsselhalter nicht horizontal verschoben werden wie es bei einer normalen Schlüsselfräsmaschine der Fall ist.
Es ist auch wichtig, dass man mit gleichmäßigem Druck arbeitet, also nicht mit Gewalt gegen den Taster drückt, da man sonst die Einschnitte minimal vertieft.

Man kann mit dieser Maschine recht exakte Schlüssel herstellen. Das Fräsbild an den Schlüsseln kommt einem Originalschlüssel sehr nahe, anders als bei einer Maschine, die im Abwälzverfahren arbeitet, wo immer kleine Riefen zu sehen sind.

Zusätzlich zur Codescheibe Europa gibt es auch noch die Standard-Codescheibe, mit deren Hilfe sich allerlei Kleinschlüssel und Autoschlüssel herstellen lassen. Für diese Schlüsselserien, beispielsweise Huwil, gibt es auch Codetabellen, in denen die auf dem Schlüssel aufgedruckte Nummer entschlüsselt ist und die passenden Werte aufgelistet sind. Bei gebrauchten Maschinen, die man bei ebay bekommt, ist meist die Standard-Codescheibe auf der Maschine. Die Europa-Codescheibe hatten anscheinend nur wenige Schlüsseldienste, die Schließanlagen im Eigenbau hergestellt haben. Börkey stellt auch individuelle Codescheiben her, so wie der Kunde sie haben möchte.

Leider sind diese Maschinen heute neu nicht mehr zu bekommen. Lehrenschlüssel und Codescheiben sind noch zu bekommen, die Maschinen aber nicht mehr. Wer heute Schlüssel nach Coden einschneiden will, muss schon auf eine elektronische Schlüsselfräsmaschine wie die Börkey 908 Ecos oder eine Silca Unocode zurückgreifen, die aber wesentlich teurer sind. Eine gebrauchte Unocode der ersten Generation ist aber auch noch halbwegs erschwinglich, teilweise schon für unter 1000,- Euro zu bekommen. Dann allerdings ohne Software.

Der Nachteil an der Maschine ist, dass man für jedes System einen eigenen Lehrenschlüssel und einen eigenen Winkelfräser benötigt. BKS beispielsweise 90° mit 0,8mm Abflachung, Dom 100°, 0,8mm Abflachung, Zeiss Ikon 110° spitz, CES 90° spitz, Wilka 90° und 0,6mm Abflachung. Die Lehrenschlüssel kosten nicht die Welt, unter 20,- Euro, die Winkelfräser sind aber nicht unter 80,- Euro zu bekommen.

Ich bin ein großer Fan dieser Börkey-Maschinen. Sie arbeiten sehr genau und sind extrem robust, beinahe nicht klein zu kriegen. An dieser Stelle sei mir noch die Bemerkung gestattet, dass es sich bei Börkey um eine alteingesessene Firma aus Gevelsberg handelt. Gesprochen Börkei, wie Meyer, nicht Börkie, wie man es leider immer wieder hört. Mit dem englischen Key hat der Name Börkey nichts zu tun, aber man hört ihn ganz selten richtig ausgesprochen.
Ein aus meiner Sicht tolles und vorbildliches Unternehmen, das echte Qualität liefert.
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