Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

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martin28
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Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von martin28 »

Hallo,

ich möchte mir einen Tresor kaufen, bin mir aber nicht sicher welche VDS Widerstandsklasse ich mindestens benötige.

Der Tresor soll im Keller direkt neben meinem Werkzeug stehen, daher sollte er nicht mit diesem Werkzeug innerhalb eines größeren Zeitraums (2-4 Stunden) zu öffnen sein. Folgendes Werkzeug liegt dort:

- 125er Winkelschleifer (Trennscheiben für Stahl u. Beton)
- Mittelstarker Bohrhammer
- Bohrmaschine mit Metallbohrern
- Brechstange
- Spitzhacke
- Kleiner Hammer
- Meißel / Schraubenzieher

Ich gehe nicht davon aus, dass Einbrecher schwereres Werkzeug (Feuerlanze o. ä.) mit bringen wenn sie in unser Haus einbrechen. Welche Tresorklasse (VDS 1-6) kann man mit o. g. Werkzeug nicht öffnen?

MartinHewitt

Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von MartinHewitt »

EIne sehr schwierig zu beantwortende Frage, da zwar Punktebewertungen öffentlich sind, aber nicht, was konkret gemacht wird. 2 bis 4 Stunden sind schon eine lange Zeit. Ich denke Grad 1 und 2 wird das auf keinen Fall durchhalten. Wie weit Du hochgehen musst, hängt davon ab, wie erfahren der Einbrecher und wieviel Verbrauchsmaterial (Trennscheiben) Du hast. Am besten, Du probierst es mal an einem Muster aus. :)

martin28
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Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von martin28 »

MartinHewitt hat geschrieben:EIne sehr schwierig zu beantwortende Frage, da zwar Punktebewertungen öffentlich sind, aber nicht, was konkret gemacht wird. 2 bis 4 Stunden sind schon eine lange Zeit. Ich denke Grad 1 und 2 wird das auf keinen Fall durchhalten. Wie weit Du hochgehen musst, hängt davon ab, wie erfahren der Einbrecher und wieviel Verbrauchsmaterial (Trennscheiben) Du hast. Am besten, Du probierst es mal an einem Muster aus. :)
Ja, man kann nur die RU Einheiten einsehen - nicht aber mit welchem Werkzeug es wie lange dauert. Geld für ein Muster zum Testen habe ich nicht, ausserdem auch signifikant weniger Ahnung (gar keine) als ein Einbrecher wie man das Werkzeug verwendet um einen Tresor zu öffnen.

VDS 1 30/50 RU
VDS 2 50/80
VDS 3 80/120
VDS 4 120/180
VDS 5 180/270

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Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von Crocheteur »

Kauf einfach den Tresor etwas größer und schließ Dein signifikantes Werkzeug ein :laugh: ...

Liebe Grüße, Crocheteur
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MartinHewitt

Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von MartinHewitt »

Ich hatte mal das Problem, dass ich einen Schrank gebraucht habe, der 15 Minuten hält und diese Zeit beweisbar, belegbar oder zumindest vernünftig argumentierbar ist. Es gab niemand, der mir helfen konnte. Wenn man EN1143 nimmt, dann kann man sich ausrechnen, dass man gegen 15 Minuten Winkelschleifer einen Grad-5-Behälter braucht, was aber Quatsch ist.

Man hat bei der Tresorauswahl irgendwie drei Möglichkeiten:
1) Versicherter Wert. Da schaut man in die Tabelle und weiss was man braucht. Super!
2) Irgendwie nach Gefühl. Doof!
3) Das beste was man für sein Budget und die Tragkraft des Bodens nehmen kann. Eigentlich auch doof!

Irgendwo bei 2 und 3 wirst Du Dich zurechtfinden müssen. Schau Dir doch mal Weg 3 an. Wenn da Grad 1 bis 3 herauskommt, dann wird das die Antwort sein. Wenn auch Grad 5 (6 ist eher unüblich) möglich ist, dann nach Gefühl zwischen 3 und 5 wählen. Möglich ist auch ein gebrauchter Tresor nach älterer Norm. Ein C2(F) ist für den Normalbürger in der Regel noch handhabbar. Die Versicherungseinstufungen der alten Tresore ist ziemlich pessimistisch erfolgt. https://www.tresor-online.de/Beratung-Versicherung

Um auf Crocheteur Bezug zu nehmen: Bei einem soliden Tresor, also einer, der sich nicht einfach aufhebeln lässt, dürfte der Winkelschleifer Dein gefährlichstes Werkzeug sein. Dafür nicht so viele Trennscheiben vorrätig halten oder wie von Crocheteur empfohlen diese mit in den Tresor legen. HSS-Bohrer und Betonbohrer sind nicht so gefährlich. Gefährlicher sind Mehrzweck-Bohrer mit Hartmetallschneide.

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Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von fripa10 »

Ab der VdS-Klasse III kann man von Sicherheit sprechen, ich empfehle aber nach wie vor den Kauf eines Tresors aus den 1980er oder frühen 1990er Jahren, der in D10 oder D20 ausgeführt ist. Die Trennscheiben würde ich bis auf ein oder zwei Stück im Tresor lagern. Zwar geht ein D10 oder D20 damit kaum auf, aber er würde beschädigt. Das muß nicht sein.

martin28
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Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von martin28 »

Super vielen Dank für die Informationen:

Nach versicherten Wert brauche ich nicht gehen. Es liegt so wenig drin dass ich mit den niedrigen Klassen gut bedient bin. Ich will mir aber den Streß mit der Versicherung (Nachweise, etc sparen). Ausserdem finde ich es gut, wenn die Einbrecher leer ausgehen.

Die Trennscheiben im Tresor aufbewahren, klingt erstmal ungewöhnlich aber wahrscheinlich ist das wirklich der beste Weg. Die nehmen ja auch kaum Platz weg. Solamge der Rest meiner Werkstatt dann draußen bleiben kann.

Einen gebrauchten Tresor D10/D20 finde ich auch interessant. Das sind ja meist sehr schwere Schränke und wir haben hier in Essen sogar Händler für gebrauchte Tresore. Oft fehlt hier die Zertifizierung gegen Brände, aber da würde ich dann einfach feuerfeste Kasette in den Tresor legen-

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distiller
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Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von distiller »

Klingt sinnvoll. Ich würde es auch so machen und das kritische Werkzeug im Tresor mit einlagern. Thermolanze ist eher unüblich, bzw. ist dann eh' alles im Eimer.
Die alten D10/D20 sind wirklich eine gute Wahl, wenn es der Boden aushält. Ansonsten gibt es ja auch moderne Tresore in klassischer Schwerbauweise, die "nur" in unteren Klassen getestet sind.

MartinHewitt

Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von MartinHewitt »

Ja, wenn das Gewicht kein Problem ist, dann nimm einen Dx.

fripa10
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Re: Welche VDS Tresorklasse nicht mit Standardwerkzeug zu öffnen

Beitrag von fripa10 »

Selbst die D20 gab es (von LEICHER) ab 575 kg Gewicht, das Modell 151 müßte das gewesen sein. Man konnte also auch die hohe Sicherheit mit reduziertem Gewicht gewährleisten, durch weiterentwickelte Konstruktion mit entsprechenden Zuschlagstoffen, Polystahlschienen, Hartgußplatten usw.. Den 151 gab es auch als D10, dann mit 560 kg Gewicht. Bei beiden kann man zum leichteren Transport die Tür aushängen und separat transportieren (was aber trotzdem schwer ist).

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