Tresor Empfehlung Versicherung?

Hier geht es um Tresor-, Zuhaltungs- und Elektronikschlösser
agnieszka
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Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von agnieszka »

Hallo,
welche Versicherungsgesellschaften habt Ihr um Euer im Tresor gelagertes Hab und Gut zu versichern, bzw. welche könnt Ihre für Konditionen empfehlen?

Ich werde bald einen soliden Tresor kaufen und möchte dann irgendwas zwischen max. 200 Tsd. und 400 Tsd. versichern ("Hausrat" halt, speziell auch gegen Diebstahl und Raub). Gelagert werden sollen dann u.a. auch konkret Edelmetalle. Die Summe ist kalkuliert, was in den kommenden Jahren gesammelt werden könnte.
Problem: Meine Hausratversicherung ignoriert das Konzept Tresor (Huk Coburg). Da sind soundsoviel % der Versicherungssumme auch für Wertgegenstände, aber mehr halt nicht. Und dabei ist komplett egal, wie aufbewahrt.. So zumindest die Aussage unseres Vertreters.
Erstmal würde ich mit allen Verträgen bei meiner Versicherung bleiben wollen, auch gerade wegen der Vertreter.
Von daher idealerweise Zusatzversicherung bei anderer Versicherung oder nur '"Tresor" (Hausrat) Versicherung woanders. Je nach Kosten würde ich im Fall anderer Hausratversicherungen dann auch doch die alte kündigen.

Mir sagen jetzt die Sicherheitsstufen nach Recherche was, gebrauchter D10-Tresor haut vermutlich wegen Bodenbelastung (Schwimmender Zementestrich auf Transportweg..) nicht hin, fachgerechte Verankerung und der eine oder andere Tipp hier aus dem Forum ist klar, ich werde dann nicht wirklich unersetzliche oder immens persönliche Dinge lagern und denke, dass ich dann wegen Versicherungseinstufungen einfach "irgendeinen" aktuellen "Marken-" VDS-3 oder -4 Tresor kaufen werden. Gibt es bei VDS Siegel für Versicherung dann noch was besonderes zu beachten?

'Was sagt Ihr zur Problematik?

LG, Aga

Tresorkäufer
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Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von Tresorkäufer »

Da gibt es bei der Allianz die sog. Art-Privat Versicherung. Das ist die sehr gehobenen Hausratversicherung die auch wertvolle Kunstwerke und Tresorinhalte mit einschliesst.
Da kommt dann bisweilen aus der Direktion ein sog. "Underwriter" vorbei sieht sich Sicherungsmaßnamen an und bespricht individuell den Versicherungsschutz in Abhängigkeit von den Schutzmassnahmen.

Diese Art-Privat hat wenig mit dem Massengeschäft bei Standard-Hausratversicherungen zu tun. Die Huk-Coburg ist da mehr auf das Massengeschöft zu niedrigen Preisen spezialisiert als auf spezielle Kundensituationen.

Die Art-Privat bei der Allianz macht auch nicht der kleine Generalvertreter und online gibt es die auch nicht.

Hilft das weiter?

Tresorkäufer
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Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von Tresorkäufer »

VdS Prüfung geht härter vor beim Tresor als die Polenplakette vom IMP - so der Ruf von früher.
Die D10 oder VdS4 wiegen etwa gleich viel. Insofern könnte für Dich der aktuell im Gebrauchtmarkt angebotene Leicher 151 in D20 eventuell interessant sein.Der wiegt in D20 nur etwa 10kg mehr als in D10.
D10 und D20 enthalten übrigens einen definierten Feuerschutz der bei VdS nicht mehr automatisch enthalten ist.

MartinHewitt

Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von MartinHewitt »

Du könntest Dir mal Kärcher-Tresore anschauen. Bis Grad IV gibt es Tresore ab 245kg. Das sind die leichtesten, die ich gefunden habe. Qualität soll gut sein, aber sie sollen nicht billig sein. Bei 200 - 400 Tsd. mag das aber auch nicht so wichtig sein. Und bei so leichten Tresoren auf jeden Fall so gut wie möglich verankern und am besten sogar noch besser. Die Verankerung sollte auch jemand mit Ahnung machen, was auch eine Fachfirma nicht unbedingt hat. Ich hab hier schon von Fällen von einer Firma vor Ort gehört, die einen Tresor nur ein paar cm im Estrich verdübelt haben. Vielleicht hast Du einen Bekannten vom Bau, der beruflich mit Schwerlastankern zu tun hat und da ein Auge raufwerfen kann.

Bei der Axa kann man in der Tat Tresorinhalte versichern. Mit älteren Tresorstandards können die aber auch nicht viel anfangen. Konkret: Die Post-geprüften SG-Schränke scheinen dort völlig unbekannt zu sein. Mit D10/D20 kommt man vermutlich schon weiter. Aber besser vorher fragen, als dann einen unversicherbaren Schrank im Keller stehen zu haben.

agnieszka
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Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von agnieszka »

Danke schonmal für die Antworten. Die Allianz und Axa werde ich dann schonmal kontaktieren. Freue mich aber noch auf weitere Hinweise:-)

Mal ne Frage zu solch einem älteren Schätzchen wie dem Leicher: Wie wahrscheinlich ist, dass bei solch einem Youngtimer eines der Schlösser in naher oder mittlerer Zukunft versagt, und ich dann nicht mehr ohne entsprechende professionelle und. vmtl. recht kostenintensive Hilfe reinkomme?
Bei ZKS scheint sich ja ein zukünftiger Defekt immer anzukündigen, aber wie sieht das beim Schlüsselschloss aus? Oder darf man bei der Qualität eher damit rechnen, dass das ewig hält?

MartinHewitt

Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von MartinHewitt »

Ich halte die Youngtimer-Schlösser für extrem zuverlässig. Kann sein, dass das Schlüsselloch vielleicht mal gereinigt werden muss, weil Dreck reinkommt. Aber wenn Du Ersatz brauchst, z.B. weil Du einen Schlüssel verloren hast, dann wird es teuer.

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rondeLoro
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Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von rondeLoro »

Auch bei mechanischen Schlüsselschlössern kündigt sich ein Defekt in der Regel schleichend an. Sobald es hakt oder es schwergängig wird, solltest du tätig werden.

fripa10
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Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von fripa10 »

Der LEICHER und viele andere Schränke der alten D10 oder D20 Einstufung nutzen ein Schlüsselschloß von KROMER, und zwar ein sogenanntes Protectorschloß. Diese sind von äußerst hoher Qualität und Solidität, selbst in Anwendungsbereichen mit viel höherer Belastung halten sie stand. Die Deutsche Reichsbank hat die Ausstattung mit KROMER Protectorschlössern für ihre Tresorraumtüren und Tresore sogar zur Bedingung gemacht, andere Schlösser hat sie nicht akzeptiert. Das hatte seine Gründe in der besonders hohen Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Schlösser.

Ein Protector das einwandfrei funktioniert, wird im Privatgebrauch seinen Besitzer sicherlich überleben. Denkbar ist bei besonders häufigem Gebrauch wie bei jeder Mechanik eine gewisse Abnutzung, namentlich an den Schlüsseln und Zuhaltungen, diese würden aber nicht abrupt zu einem Defekt führen, sondern allmählich zu einer Beeinträchtigung des gewohnten Schließverhaltens, insbesondere ein leichtes Hakeln wäre da denkbar, da diese Schlösser äußerst präzise sind und schon kleinste Abweichungen registrieren. Aber dann hätte man immer noch Monate Zeit, das Schloß zu ersetzen. Diese Schlösser sind nach wie vor erhältlich, da sie die Firma Lebtig als Nachfolgerin von KROMER immer noch herstellt.

MartinHewitt

Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von MartinHewitt »

fripa10 hat geschrieben:Diese Schlösser sind nach wie vor erhältlich, da sie die Firma Lebtig als Nachfolgerin von KROMER immer noch herstellt.
Vielleicht, vielleicht nicht. Die "aktuelle" Ankündigung, dass das Protectoreingerichte wieder produziert wird, ist uralt. (Bei der anderen "aktuellen" Ankündigung gibt es die Domain schon nicht mehr. Die im Katalog und auch auf dem Eingerichte angegebene VdS-Klasse ist auch schon längst abgelaufen.) Eigentlich wird das Protectoreingerichte nicht mehr produziert. Man kann aber Erfolg haben doch noch eines produziert zu bekommen. Ich habe gehört, dass das ein ehem. Angestellter im Ruhestand noch bauen kann. Die Qualität ist aber nicht mehr das, was sie mal war. Sollte man eines brauchen, schadet es aber sicher nicht, dort nachzufragen. Man sollte aber darauf gefasst sein einen mittleren dreistelligen Betrag zahlen zu müssen. Eine Schlüsselkopie kostet auch nicht viel weniger, egal wo man sie machen läßt.

Piel
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Re: Tresor Empfehlung Versicherung?

Beitrag von Piel »

Oder man hat Glück und landet auf Ebay einen Schnapper, ich habe schon mehrere Protectorschlösser ersteigert, darunter auch zwei nagelneue von CAWI (7143) und ein Kromer, für beide habe ich keine 50€ bezahlt. Man muss natürlich darauf achten dass die Maße stimmen, neue Schlüssel kosten sonst mehr als das Schloss selbst.

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