Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

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Gegenzuhaltung
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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von Gegenzuhaltung »

Ich glaube nicht, daß fripa10s Idee, ein Massestück in eines der Tortenstücke der Rotoren einzubringen, die er ja schon präsentiert hatte, zielführend ist.
Abhilfe würde sicherlich das Einbringen von Fakes in die Rotoren schaffen, das beeinträchtigt aber meiner Meinung nach die Betriebssicherheit. Ich gehe davon aus, daß auch im normalen Betrieb die Rotoren häufig nicht eingestellt, sondern gefangen werden, was bei Fakes dann häufig passieren und zu Störungen führen würde.

fripa10
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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von fripa10 »

Gegenzuhaltung hat geschrieben:Abhilfe würde sicherlich das Einbringen von Fakes in die Rotoren schaffen, das beeinträchtigt aber meiner Meinung nach die Betriebssicherheit.
Deine Meinung sei Dir unbenommen, aber bei meinen MCS funktioniert das seit Jahren völlig problemlos.

Gegenzuhaltung hat geschrieben:Ich gehe davon aus, daß auch im normalen Betrieb die Rotoren häufig nicht eingestellt, sondern gefangen werden, was bei Fakes dann häufig passieren und zu Störungen führen würde.
Jeder Rotor ist präzise gelagert, die eiern bei der (ohnehin geringgradigen) Rotation nicht herum. In der Kernstellung in der man einen Schlüssel einführen kann, sind die Sperrleisten vollständig aus den Gates der Rotoren ausgerückt. Das muß auch so sein, anderenfalls könnten diese sich nicht drehen / einstellen.

Wenn man dann beginnt den Schlüssel zu drehen, verharren die Rotoren längst in der Position, die ihnen das Magnetfeld jeweils vorgibt. Es kann bei Nutzung eines Schlüssels kein Rotor gefangen werden, schlichtweg weil die Bewegung der Rotoren bei Drehung des Schlüssels längst beendet ist. Die Drehung des Schlüssels respektive des Zylinderkerns ist aber die Voraussetzung dafür, daß ggf. ein Kontakt Sperrleiste - Rotor zustande kommt.

Anders sieht die Sache beim Picken aus, dort kann man die Kerndrehung vorlaufend absolvieren bis der Kontakt der Sperrleiste zum Rotor erreicht wird und den Rotor dann noch via Pick in Bewegung halten oder versetzen. Genau dadurch wird es erst möglich, in Drehung versetzte Rotoren zu fangen. Es ist hierbei gerade wünschenswert, die Rotation möglichst oft zu blockieren, wozu false gates nützlich sind.

Trotz der bereits damit erzielbaren Sicherheitsgewinne erachte ich die Idee mit dem schwereren Tortenstück für noch besser, vorausgesetzt, daß sich das mit Blick auf die Dimensionen der Rotoren technisch umsetzen läßt. Aus Zeitgründen bin ich da selbst noch nicht zum Basteln gekommen.

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von mhmh »

MartinHewitt hat geschrieben:Patente sind nicht "Open" und damit auch kein "Open Source". Vgl. erster Definitionspunkte in https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source_Initiative:
Freie Weitergabe
Die Lizenz darf niemanden darin hindern, die Software zu verkaufen oder sie mit anderer Software zusammen in einer Software-Distribution weiterzugeben. Die Lizenz darf keine Lizenzgebühr verlangen.
MMn wurde Patente auch nicht eingeführt damit etwas veröffentlich wird, sondern damit der Staat eine weitere Einnahmequelle hat. Und MMn ist der einzige wirkliche Nutzen von Patenten Technikgeschichtsforschung.
Es gibt neben Dir noch andere, die "open" für "kostenlos" halten. Aber weil das viele anders sehen, gibt es einen besseren Namen für das, was Du meinst: FOSS (Free and Open Source Software) https://en.wikipedia.org/wiki/Free_and_ ... e_software

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von Gegenzuhaltung »

fripa10 hat geschrieben:[...] Wenn man dann beginnt den Schlüssel zu drehen, verharren die Rotoren längst in der Position, die ihnen das Magnetfeld jeweils vorgibt. Es kann bei Nutzung eines Schlüssels kein Rotor gefangen werden, schlichtweg weil die Bewegung der Rotoren bei Drehung des Schlüssels längst beendet ist. Die Drehung des Schlüssels respektive des Zylinderkerns ist aber die Voraussetzung dafür, daß ggf. ein Kontakt Sperrleiste - Rotor zustande kommt. [...]
Aha. Dann erkläre doch einmal, wie es dazu kommt, daß der Zylinder blockiert, wenn nach Einstecken des Schlüssels zu schnell gedreht wird.

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von fripa10 »

Gegenzuhaltung hat geschrieben:Aha. Dann erkläre doch einmal, wie es dazu kommt, daß der Zylinder blockiert, wenn nach Einstecken des Schlüssels zu schnell gedreht wird.
Das Problem ist meiner Familie merkwürdigerweise völlig fremd und zu den motorischen Fähigkeiten mir unbekannter Dritter kannst Du von mir nicht ernstlich eine Einlassung erwarten.

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von Gegenzuhaltung »

fripa10 hat geschrieben:
Gegenzuhaltung hat geschrieben:Aha. Dann erkläre doch einmal, wie es dazu kommt, daß der Zylinder blockiert, wenn nach Einstecken des Schlüssels zu schnell gedreht wird.
Das Problem ist meiner Familie merkwürdigerweise völlig fremd und zu den motorischen Fähigkeiten mir unbekannter Dritter kannst Du von mir nicht ernstlich eine Einlassung erwarten.
Ich dachte lediglich, daß Du zu einem allgemein bekannten Phänomen was sagen kannst, aber es beschränkt sich wahrscheinlich doch auf die bloße Wiedergabe der Produktbeschreibungen und Werbeversprechen des Herstellers.

Mir selbst passiert das übrigens sehr selten, daß einer der Zylinder blockiert, einer sehr geschätzten Angehörigen hingegen regelmäßig.

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von boianka »

Gegenzuhaltung hat geschrieben:zu einem allgemein bekannten Phänomen
Hatte ich bis dato noch nichts von gehört . . .

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von fripa10 »

Womit wir wieder bei der Motorik wären. Aber mal im Ernst, bei einem MCS hatte ich das Problem gelegentlich auch, möglicherweise betraf es aber eine ganze Serie, und zwar die mit 24AB in der Schließungsnummer.

Das könnte entweder an einer ungünstigen magnetischen Codierung liegen, die durch Interaktion der Magnetfelder benachbarter Rotoren die schnelle und korrekte Ausrichtung erschwert, oder EVVA hatte da mal ein Fertigungsproblem, so daß das Gate eines oder mehrerer Rotoren dort die Sperrleiste nicht mittig aufnimmt (was gewisse Abweichungen der Ausrichtung toleriert), sondern diese gerade noch so in das Gate tauchen kann, was dann in der Praxis nicht immer klappt.

Ich hatte den betreffenden Zylinder dann umgebaut als gleichschließenden Zylinder zu einer anderen Codierung und dann machte er keine Zicken mehr. Da ich hier fünf MCS im täglichen Einsatz habe und diese selbst von meiner betagten und mit technischen Dingen eher auf Kriegsfuß stehenden Mutter problemlos benutzt werden können, sehe ich das Problem nicht als allgemeines Problem des MCS an, sondern eines das allenfalls eine bestimmte Serie oder bestimmte ungünstige Schließungen betreffen kann und jedenfalls nicht dadurch vergrößert würde, da an vom Gate weiter entfernten Stellen false Gates vorhanden wären. In meinen MCS sind false Gates ja drin, aber wir haben die geschilderten Probleme gerade nicht.

Hat die Dame einen MCS mit 24AB?

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von Retak »

Soweit mir bekannt, gab es bei einer älteren Serie des MCS mal das Problem, dass sich manche Rotoren nach Einstecken des Schlüssels erst in der richtigen Position "einpendeln" mussten, bevor der Schlüssel gedreht wurde. Das hakte es dann bei zu schnellem Schliessen manchmal...

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Re: Stellungnahme von EVVA zum MCS-Video

Beitrag von fripa10 »

Na vllt. war das die genannte 24AB. Bei 22AB und 32AB die ich hier in Gebrauch habe, gibt es solche Probleme wie gesagt gar nicht. Ein Bekannter von mir hat beruflich in einer Landeszentralbank zu tun, in der eine Schließanlage im System MCS genutzt wird. Diesen hatte ich damals angesichts der Probleme mit dem 24AB mal gefragt, ob die Zylinder der LZB auch öfter mal haken, was er verneinte.

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