MartinHewitt hat geschrieben:Bei den 300 Privat/Geschäfts/Kirchen/Vereins/Apotheken-Tresoren war kein gesprengter Tresor dabei. Gesprengte Tresore findet man reichlich, wenn man nach Geldautomaten sucht. Bei Nicht-Privat-Tresoren scheitert der Einbrecher häufiger als bei Privat-Tresoren, bricht im Erfolgsfalle den Tresor aber auch häufiger auf.
Du hast nur den Monat November/Dezember ausgewertet?
Ein Fall aus Berlin in diesem Jahr, der mir spontan eingefallen ist (in einem Wohn/Geschäftshaus). Oder
in Köln im März diesen Jahres. Und dies ist nicht das erste Mal, 2017 in Berlin und Neujahr 2018 in Düsseldorf wurden schon mal
Tresore bei einem Edelmetallhändler gesprengt. Der Fall ist besonders, da die Täter beide male die Alarmanlage auf die gleiche Art und Weise still gelegt haben. Es wurde einfach die Telefonleitung gekappt, woraufhin die Alarmanlage keinen Alarm mehr weiterleiten konnte. Dies ist zwar aufgefallen, wurde aber vom Wach- und Schließdienst nur als Störung interpretiert. Spätestens beim zweiten Einbruch hätte ich als Geschädigter dem Unternehmen grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen. Erinnert mich auch so ein wenig an den Tunnelraub in Berlin, wo der Wachmann
ebenfalls den Alarm ignorierte.
Klar kann man argumentieren, dass es sich um gewerbliche Tresore handelt und Einbrecher in privaten Häusern nicht zu solchen Mitteln greifen, weil sie dort nicht mit so fetter Beute rechnen. Auf der anderen Seite kann es aber auch sein, dass die Tresore im privaten Bereich oftmals eine deutlich niedrigere Schutzklasse haben (wenn überhaupt), und die Einbrecher somit auf das Risiko einer Sprengung verzichten und lieber konventionelle Mittel einsetzten. Ich meine, angenommen ich bin das Wochenende nicht zuhause, und die Täter versuchen erfolglos meinen hochwertigen D20 Tresor aufzubrechen. Wie hoch ist das Risiko, dass sie kurze Zeit später noch einmal mit einer Gasflasche zurück kommen? Ich finde es erschreckend, wie lange es bei uns teilweise dauert bis ein Einbruch überhaupt bemerkt wird.
MartinHewitt hat geschrieben:Ich habe keine einzige Mitteilung gefunden, in der steht "Tresor wurde ignoriert". Deswegen steht das vermutlich wirklich nicht drin.
Damit meinst Du, dass die Einbrecher gar nicht erst nicht versucht haben den Tresor zu öffnen?
MartinHewitt hat geschrieben:
Raub ist für mich auch ein Fall, wo der Tresor nicht erfolgreich schützt. Im privaten Umfeld sehr selten. Von den 61 nur ein Versuch, der auch noch gescheitert ist. Insofern hat es hier die Statistik verfälscht.
Bei Nicht-Privat-Tresoren ist die Raub-Quote bei ca. 5%, meist Örtlichkeiten mit Laufkundschaft.
Im privaten Bereich nicht. Im gewerblichen Bereich gibt es entsprechende Vorrichtungen die bei einem Raub stillen Alarm auslösen. Ich habe früher mal in einem großen Supermarkt gearbeitet, dort gab es eine entsprechende Notfall-PIN für den Kassenraum bzw. Tresor, die Meldung ging direkt zum Wach- und Schließdienst und von dort aus zur Polizei. Verhindert einen Raub natürlich nicht, erhöht aber die Chance die Täter zu erwischen und ggf. schneller befreit zu werden.